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Imperialer Krieg: Französische Linke Front in Erklärungsnot
Warum und wie die nationale Rechte linkes Terrain erobert
N icolas Sarkozy, bis
vor kurzem Präsident Frankreichs, war einer der lautesten Einpeitscher
im Dienste des imperialen NATO-Krieges gegen Libyen. Über 50.000
Menschen kosteten die NATO-Dauerbombardierung aus der Luft und die
Massaker durch Söldnerbanden am Boden das Leben. Diese NATO-Blutorgien
werden finanziert durch unser aller Steuergelder.
Nun hat der neue sozialdemokratische Präsident Frankreichs, François
Hollande, nach Fortsetzung des imperialen Krieges gerufen, diesmal gegen
Syrien.
„Man darf Machthaber Assad nicht weiter sein eigenes Volk massakrieren lassen , erklärte Hollande. Es ist die selbe Sprache der Kriegsvorbereitung wie bereits gegen Libyen (und zu anderen Gelegenheiten).
Der französische Nationalzionist Bernard-Henri Lévy, der im medialen
Frankreich so etwas Ähnliches darstellt, wie sein Kamerad Henryk M.
Broder für Deutschland, nur besser gekleidet, heizt die Stimmung im
Lande zusätzlich an und hat Präsident François Hollande öffentlich
aufgefordert, sich für „ein Ende des Blutvergiessens in Syrien einzusetzen.
„Ich weiss, Herr Präsident, dass Sie andere dringende Angelegenheiten haben , schreibt Lévy in dem offenen Brief, der in mehreren europäischen Zeitungen erschien. „Aber
was ist dringender: in Afghanistan einen vorzeitigen Rückzug
vorzubereiten oder die Initiative in Syrien zu ergreifen? Wird
Frankreich das gleiche für Hula und Homs tun, was es für Bengasi und
Misrata getan hat?
Nur die Zionisten bringen es derart obszön fertig, Krieg und Massenmord
mit dem vermeintlichen Schutz von Zivilisten zu rechtfertigen.
Das Ende der ISAF
Auf dem NATO-Gipfel in Chicago wurde die Zukunft der NATO-Mission in
Afghanistan - ISAF - beschlossen. Wie schon befürchtet, wird das Ende
der ISAF allerdings nicht das Ende der Präsenz von NATO-Truppen und
schon gar nicht des Krieges in Afghanistan bedeuten[1].
Vielmehr wird es
eine „neue Mission geben, die sich auf „Ausbildung, Beratung und
Unterstützung der afghanischen Sicherheitskräfte konzentrieren wird.
Die Stärke dieser Mission soll zwischen 10.000 und 40.000 Soldaten
liegen[2]. Natürlich handelt es sich dabei nicht ausschließlich um
Ausbilder: Auch weiterhin wird es schwer bewaffnete Einheiten geben, die
die „Ausbilder schützen sowie Spezialeinheiten, die den Kampf gegen
die „Aufständischen weiterführen werden.[3]
Allerdings werden die
NATO-Staaten das Ende der ISAF gegenüber ihrer Bevölkerung als
Beendigung des Krieges in Afghanistan verkaufen: „Mit dieser Reduzierung
soll der Anschein erweckt werden, der Krieg in Afghanistan sei beendet.
Wie im Falle Iraks soll das Thema von den Titelseiten und aus dem
Bewusstsein der Wähler verschwinden. Denn wenn nur noch ein paar
deutsche Ausbilder in Afghanistan sind, wird es keine ‚eingebettete‘
Berichterstattung mehr geben und auch weniger pressebegleitete Minister-
und Parlamentarierreisen. [4] Insofern wurde auch der angekündigte
Abzug der französischen Truppen in Chicago wenig kritisiert, schließlich
hat der neue französische Präsident Hollande schon angekündigt, dass
auch französische Soldaten sich an der Nachfolgemission als „Ausbilder
beteiligen werden.
Die Logistik des Abzugs
Dennoch bedeutet das Ende von ISAF, dass die NATO-Staaten eine große
Anzahl an Truppen mitsamt deren Material aus Afghanistan abziehen
müssen. Derzeit sind ca. 130.000 NATO-Soldaten dort stationiert. Seit
2001 wurden „rund 120.000 Container voll mit militärischem Material und
mehr als 75.000 Fahrzeuge [5] nach Afghanistan transportiert, die
zumindest teilweise auch wieder zurückgebracht werden sollen - ein Teil
wird wohl als „Ausstattungshilfe an die afghanische Armee und Polizei
übergeben werden.
Zu einer ARTE-Sendung über Griechenland
„Wenn das nicht Manipulierung der Information heißen soll, was dann?“:
Am Donnerstag, den 16. Mai habe ich an der Arte-Sendung „28 Minuten teilgenommen. Das Thema war: „Ist Griechenland die Achillesferse Europas?
Ich habe mir die Sendung eben angeschaut, so wie sie ausgestrahlt
worden ist, und traue meinen Augen nicht: Die Stelle, wo ich sagte, dass
die Griechenland vorgeblich gewährte Hilfe in Wirklichkeit eine Hilfe
für die Gläubiger des Landes sei, und die aufeinander folgenden
Rettungspläne nur dazu gedacht seien, diese Gläubiger vor einem
Zahlungsausfall vonseiten Griechenlands zu schützen, dabei hätten sie
das Land in eine Rezession gestürzt, mit einer Schrumpfung der
Wirtschaft um etwa 20 Prozent, und es direkt in den Bankrott geführt –
diese Stelle wurde weggelassen! Bei aufmerksamer Beobachtung werden die
Schnittspuren sichtbar: die Abspielung ist ziemlich unsauber und die
Reden werden ziemlich holperig nach der ersten Äußerung von Benjamin
Coriat.
Eine andere Stelle ist ebenfalls in der Schublade verschwunden: Gegen
Ende hatte ich gesagt, die Konfrontation zwischen Deutschen und
Griechen sei keine nationale, sondern finde zwischen zwei
transnationalen Lagern statt; damit meine ich einerseits diejenigen,
die, buchstäblich über Leichen gehend, die Interessen der Finanzsektors
verteidigen, und andererseits diejenigen, die demokratische und soziale
Rechte und schließlich das Recht auf ein würdiges Leben verfechten.
Davon kann Benjamin Coriat zeugen, er war auch Teilnehmer dieser Sendung
und könnte bezeugen, dass ich mich genau so geäußert habe. Meine Worte
sind dann aber der Schere der Zensoren zu Opfer gefallen.
Protestwelle in Bolivien
Seit anderthalb Monaten wird Bolivien von einer Welle
verschiedenster sozialer Proteste überzogen, die in La Paz mehr als
10.000 Menschen auf die Straße brachten.
Die Indigenen vom Nationalpark
und Indigenen Schutzgebiet Isiboro Securé (TIPNIS) protestieren mit
einen knapp 700 Kilometer langen Marsch auf die Hauptstadt La Paz gegen
den Bau einer Schnellstraße durch das Herz ihres Gebietes. Die
LehrerInnen befinden sich im Lohnkampf, der bolivianische
Gewerkschaftsbund COB (Central Obrera Boliviana) kämpft um die Erhöhung
des Mindestlohns (welcher gerade einmal 90 Euro im Monat beträgt) und
die Beschäftigten des Gesundheitswesens gehen gegen das Dekret 1126 auf
die Straße (welches die Arbeitszeit aller Beschäftigten von sechs auf
acht Stunden erhöht, und damit die Schichten von vier auf drei
reduziert, ohne den ArbeiterInnen jedoch nur einen Cent mehr zu zahlen).
Die Druckmittel der Protestierenden, vor allem des
Gesundheitswesens, haben sich im Laufe der Proteste deutlich verschärft.
Der einfache Streik weitete sich schnell zu einem massiven Hungerstreik
aus. Zeitweise befanden sich landesweit mehr als 1.200
KrankenpflegerInnen, ÄrztInnen und StudentInnen im Hungerstreik. Die
Protestierenden schrieben Schilder mit ihrem eigenen Blut, einige
StudentInnen und Lehrkräfte ließen sich ohne Essen und Trinken in der
Universität einmauern und die letzte Woche der Proteste war von harte
Deutsche Experten fordern Protektorat Griechenland
Es
ist mittlerweile gängige Praxis, Löhne und Rechte von Arbeitern im
Rahmen eines Insolvenzverfahrens zu zerschlagen. Der bekannteste Fall
ist der amerikanische Autokonzern General Motors, bei dem 30.000
Arbeiter entlassen, die Löhne für Neueingestellte halbiert und die
Pensionsansprüche der Belegschaft zusammengestrichen wurden. Geht es
nach der deutschen Bundesregierung, soll dieses Verfahren nun erstmals
auch auf ganze Länder angewandt werden.
Laut Informationen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel
kursiert im Berliner Kanzleramt ein Sechs-Punkte-Plan für tiefgreifende
Strukturreformen in Griechenland und anderen hoch verschuldeten
EU-Mitgliedsstaaten. Er beinhaltet den Verkauf von Staatsbetrieben, die
Lockerung des Kündigungsschutzes, die Schaffung von geringfügigen
Beschäftigungsverhältnissen, die Beseitigung von hemmenden Auflagen für
Unternehmen, die Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen und den Aufbau
von Privatisierungsagenturen nach dem Muster der deutschen Treuhand.
Regierungssprecher Steffen Seibert hat diesen Plan zwar nicht bestätigt, aber auch nicht dementiert. Laut Spiegel soll er die Grundlage für die Verhandlungen auf dem EU-Wachstumsgipfel Ende Juni bilden. Bundeskanzlerin Angela Merkel, so der Spiegel,
wolle dort die Wachstumsforderungen des neuen französischen Präsidenten
François Hollande „nach dem Prinzip von Judo-Kämpfern kontern: den
Schwung des Gegners für den eigenen Angriff nutzen“.
Kurzer programmatischer Text der Revolutionären Aktion Stuttgart
Die Entwicklung grundlegender Analysen und Positionen, die der
politischen Praxis eine Richtung und Perspektive geben, ist ein stetiger
Prozess. Sowohl Texte zu spezifischen Themen, etwa in Form von Aufrufen
und Flugblättern, als auch umfassendere programmatische Diskussionen,
intern wie auch mit weiteren Organisationen, sind für uns Teil dieses
Prozesses.
Eines der Ergebnisse hiervon ist der vorliegende
programmatische Text. In ihm legen wir kurz zusammengefasst die
Grundlagen unserer politischen Arbeit dar und stellen sie zur
Diskussion. Ein ausführlicherer Text dazu ist noch in Arbeit.
So wie es ist bleibt es nicht
Die ökonomischen,
politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse sind weder zufällig
entstanden, noch unabänderliches Schicksal, sondern von Menschen gemacht
und somit veränderbar. Für uns steht fest, dass eine Perspektive
jenseits der momentan herrschenden Weltordnung möglich und nötig ist.
Ein System in dem der Alltag der Menschen in weiten Teilen von Armut und
Unterdrückung geprägt ist - und selbst in den Ländern, wo Unmengen an
Reichtum angehäuft wurden, entfremdete Lohnarbeitsverhältnisse, der
Ausschluss der großen Masse von zentralen Entscheidungen, geistige
Abstumpfung und Verarmung vorherrschen - ist nicht das Ende der
Geschichte. Vielmehr kann eine Gesellschaftsordnung, die nicht nur diese
Symptome hervorbringt, sondern von Grund auf auf Profitstreben,
Konkurrenz und der Herrschaft einer Klasse basiert, die über die
Produktionsmittel und die politische Macht verfügt, keinen endgültigen
Bestand haben. Sie muss überwunden werden.
Demokratie ohne Nation?
En passant im Kampf gegen den nationalen
Chauvinismus das Selbstbestimmungsrecht der Palästinenser liquidieren
Die Diskussion mit Yves Wegelin von der Schweizer WOZ verspricht
interessant zu werden: Ausgangspunkt war der Umgang mit dem von Israel
benutzten Begriff der „Judaisierung . Doch bei seinem nachvollziehbaren
Angriff auf den ethnischen Nationalismus holt er gleich zum Schlag gegen
das nationale Selbstbestimmungsrecht aus. Der entscheidende Unterschied
von unterdrückten und herrschenden Nationen kommt indes nicht zur
Sprache. Viel mehr scheint er seine Hoffnung in die Auflösung der
Nationen zu setzen, im Sinne einer linken Version der Globalisierung. Ob
da unter dem Strich nicht wieder die Herrschaft des Stärkeren
herauskommt?
Judaisierung ein rassistischer Begriff
Vorab wollen wir Wegelin gleich recht geben. Der Begriff der
„Judaisierung ist rassistisch. Israel fasst damit seine Politik die
Palästinenser zu vertreiben und das Land durch sein Staatsvolk - nach
zionistischer Definition die Juden der ganzen Welt - zu ersetzen. Das
betrifft nicht nur Jerusalem und die intensive Siedlungstätigkeit im
Westjordanland, sondern auch israelisches Staatsgebiet. Israelische
Staatsbürgerschaft mit arabischem Hintergrund werden ebenso als Gefahr
betrachtet, die es demographisch zu bekämpfen gilt.
Der Zionismus nimmt dabei die Juden in kollektive politische
Geiselhaft. Israel maßt sich das Recht an, für die jüdischen Religions-
und zunehmend Kulturgemeinschaft als ganze zu sprechen. Das zionistische
Projekt besteht darin, die Juden von einer Religions- oder
Kulturgemeinschaft in eine territoriale Nation zu transformieren und mit
Unterstützung des Westens arabisch besiedeltes Land zu kolonisieren.
Griechenlands herrschende Elite bereitet sich auf Entscheidungskampf gegen Arbeiterklasse vor
Während
sich Griechenland auf die Wahl am 17. Juni vorbereitet, plant die
herrschende Klasse angesichts des allgemeinen Widerstandes gegen den
Sparkurs insgeheim den Einsatz des Militärs gegen die Arbeiter.
Gleichzeitig wird in der Europäischen Union offen über Finanzmechanismen
diskutiert, mit denen Griechenland bestraft werden soll, falls die
griechische Bevölkerung gegen die Sparvorgaben der EU stimmen sollte.
Am Mittwoch erschien in der rechten griechischen Tageszeitung Kathimerini ein Artikel mit dem Titel: „Euro Exit Scenario Gives Greece 46 Hours to Manage Process (http://www.ekathimerini.com/4dcgi/_w_articles_wsite2_1_23/05/2012_443463%22%20%5Ct%20%22_blank)“
(Szenario für Euroaustritt gibt Griechenland 46 Stunden), in dem die
verschiedenen Szenarien eines Austritts aus dem Euro von 21 Ökonomen,
Analysten und Akademikern untersucht wurden. Die Zeitung schreibt, die
Wiedereinführung einer nationalen Währung müsste wegen der Handelszeiten
auf den weltweiten Aktienmärkten sorgfältigst geplant und innerhalb von
46 Stunden an einem Wochenende durchgeführt werden.
Es würden
sofort Maßnahmen ergriffen, um den Widerstand der Bevölkerung zu
unterdrücken. In dem Artikel heißt es: „In diesen zwei Tagen wird die
Regierung Unruhen unterdrücken müssen, und einen möglichen Bankrott
verhindern, eine neue Währung planen, die Banken rekapitalisieren,
Kapitalflucht verhindern und einen Weg finden müssen, Rechnungen zu
bezahlen, wenn die Zahlungen der Rettungspakete eingestellt werden.
Unter
Berufung auf zwei führende Forscher heißt es: „Das Land muss sein
Militär vielleicht schon am Samstagmorgen aktivieren, die Grenzen
schließen und die übergangsweise Umwidmung von Euro in Drachmen
vorbereiten, sobald der Austritt angekündigt wurde.“
Der
griechische Finanzminister Filippos Sachinidis sagte zum Thema Austritt:
„Alle unsere Errungenschaften werden zunichte gemacht, und zwar mit
solcher Gewalt, dass ich nicht weiß, ob wir dann weiter als moderne
Demokratie bestehen werden.“
Bürokratie der IG Metall zeigt sich solidarisch mit den Konzernen
Stolze SozialpartnerInnen: Zum Ergebnis der Tarifrunde in der Metall- und Elektro-Industrie
„Die Solidarität, das Engagement und der bemerkenswerte Einsatz
unserer Mitglieder haben sich gelohnt , erklärte IG Metall-Oberbonze
Berthold Huber nach dem Abschluss der Tarifverhandlungen der Metall- und
Elektro-Branche in Baden-Württemberg, der jetzt bundesweit übernommen
wird. Ein wirklicher Kampf - also ein Streik - hätte sich noch mehr
gelohnt, denn das Ergebnis liegt nicht gerade nah an den noch vor kurzem
notwendig genannten Forderungen. Eigentlich ist das jedoch keine
besondere Überraschung - leider. Innerhalb des Gewerkschaftsapparats war
schon vor Beginn der Tarifrunde eine Zielvorgabe so um die 4% kursiert.
Die hohen Herrinnen und Herren der IG Metall hatten die Belegschaften
in den letzten Wochen wieder einmal Gassi geführt, um Druck abzulassen.
Da wurden kämpferische Reden gehalten: „Schaut her KollegInnen, wir
machen was! , war die Aussage an die Metall- und Elektro-Beschäftigten.
Ja und es war für alle Glieder des riesigen Apparats sicher anstrengend,
die Warnstreik-Wochen zu organisieren. Nur genützt hat es nichts.
Denn auch wenn bei den Warnstreikreden den KollegInnen noch
vorgerechnet wurde, warum die 6,5% unbedingt drin sein müssten, war der
Kurs schon festgelegt: auf Verhandlungen mit schlechtem Kompromiss. Oder
besser gesagt: auf einen Kompromiss, der von den KollegInnen noch mit
Murren akzeptiert werden würde. Mit der teilweise harten
Überzeugungsarbeit quälen sich nun dienstfertige FunktionärInnen an der
Basis, während sich die Gewerkschaftsspitze wieder „wichtigen Aufgaben
zuwenden kann: vielleicht bei irgendeinem Empfang Schulterklopfer
abholen. Denn ob vier oder sechskommafünf, ob neun Prozent oder
Nullrunde - Leute wie IG Metall-Chef Berthold Huber kassieren ihr hohes
Gehalt unabhängig von dem, was sie aushandeln.
KFOR und die Etablierung der Grenzen des Kosovo
Der Bundestag hat am 25.05.2012 das Mandat für die Beteiligung von
1850 Bundeswehrsoldaten am NATO-Einsatz im Kosovo (KFOR) zum dreizehnten
Mal verlängert.
Auch die EU-Rechtsstaatsmission im Kosovo (EULEX) wird
im Juni 2012 auslaufen, das neue Mandat soll sich in einigen Punkten von
den bisherigen unterscheiden, so soll der Schwerpunkt der Arbeit in
Zukunft stärker auf dem Justizsektor liegen. Zudem will EULEX im Norden
des Kosovos deutlich präsenter sein als bisher.[1]
Auch wenn die KFOR in den letzten Jahren deutlich reduziert wurde
(Anfang des Jahrtausends lag die Zahl der Soldaten noch bei über 50.000
für ein Land mit 1,7 Millionen Bewohnern), so ist nicht abzusehen, wann
sich die Soldaten der KFOR endgültig aus dem Kosovo zurückziehen werden.
Im Antrag der Bundesregierung zur Verlängerung des Kosovo-Mandats heißt
es dazu mit der nötigen Unschärfe: „Die internationale Truppenpräsenz
KFOR bleibt im Sinne des Konzepts der ‚drei Sicherheitsreihen‘ (‚first
responder‘ Kosovo-Polizei; ‚second responder‘
EULEX-Bereitschaftspolizei; ‚third responder‘ KFOR-Kräfte) zur
Aufrechterhaltung eines sicheren und stabilen Umfelds so lange
erforderlich, bis die Sicherheitsorgane Kosovos, unterstützt durch EULEX
Kosovo, die Sicherheit aller Bevölkerungsgruppen Kosovo gleichermaßen
gewährleisten können.
KFOR gegen Barrikaden
Seit Mitte 2011 sind die meisten Soldaten der KFOR im Nord-Kosovo an der
„Grenze zu Serbien stationiert. Anfang Mai diesen Jahres wurden die
gerade aus dem Kosovo abgezogenen 700 deutschen und österreichischen
Soldaten der Operation Reserve Force (ORF) - ein Bataillon, das bei
Bedarf zur Unterstützung der dauerhaft eingesetzten KFOR-Truppen
entsendet wird - in den Kosovo zurückgeschickt, um „auf möglicherweise
kosovoweite Sicherheitszwischenfälle im Zuge der Wahlen angemessen
reagieren zu können. [2]
Lieber schuften als Hartz IV
Wirtschaftsinstitut
rechnet vor: Fast eine Million Menschen in Deutschland arbeiten 50 und
mehr Stunden pro Woche für einen Hungerlohn.
Sie arbeiten mehr als die meisten anderen, verdienen aber am
wenigsten. Fast 900000 Geringverdiener in Deutschland schuften
wöchentlich 50 und mehr Stunden. Eurohnlich lange Einsatzzeiten gebe es
nur noch am oberen Ende der Einkommensskala, schreibt der Ökonom Karl
Brenke im aktuellen Wochenbericht des Deutschen Instituts für
Wirtschaftsforschung (DIW). Betroffen seien vor allem Kraftfahrer,
Lagerarbeiter und Beschäftigte im Gastgewerbe. Allerdings rechnet sich
Maloche für die meisten nicht: Den Rückstand zu den Normalverdienern
könnten Niedriglöhner »nur zu einem kleinen Teil durch lange
Arbeitszeiten wettmachen«, konstatiert der DIW-Vorstand.
Für seine Studie »Geringe Stundenlöhne, lange Arbeitszeiten« hat der Wirtschaftsforscher Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) des DIW ausgewertet. Berücksichtigt wurden alle abhängig Beschäftigten, die sich zum Erhebungszeitpunkt nicht in Ausbildung, einem Praktikum oder einer arbeitsmarktpolitischen Maßnahme befanden. Als Schwelle zum Niedriglohnsektor wurde ein Bruttostundenlohn von zwei Dritteln des mittleren Lohns definiert, für das Jahr 2010 waren dies 9,25 Euro. Von den vor zwei Jahren rund 7,3 Millionen Geringverdienern waren demnach 48 Prozent in Vollzeit tätig, 52 Prozent entfielen auf Teilzeitkräfte, »Minijobber« und andere geringfügig Beschäftigte. Von den »Arbeitnehmern« in Vollzeit kam die Hälfte auf 42 Stunden pro Woche, im Durchschnitt waren es 45 Stunden. Ein Viertel hat »üblicherweise sogar 50 und mehr Stunden« abgerissen.
Ägypten: Niederlage für die gespaltene revolutionäre Mehrheit
Zu den ägyptischen Präsidentschaftswahlen
Die Wahlen stellen nicht nur aufgrund der Situation,
unter der sie stattfinden, nämlich ohne Verfassung und mit einem
regierenden Militärrat, sondern auch in ihren Ergebnissen einen Sieg für
das alte Regime dar. In Kairo herrscht heute Frustration. Die Bewegung
zahlt im Moment den Preis für ihre Unfähigkeit, eine gemeinsame
politische Linie bzw. eine konsensuelle Führung zu bestimmen.
Noch ist die Auszählung der Stimmen der ersten Präsidentschaftswahlen
nach dem Aufstand vom Winter und Frühling 2011 im Gang. Mit einem
endgültigen Ergebnis ist nicht vor Donnerstag, 31. Mai zu rechnen. Doch
die Auszählungen in den großen Wahlkreisen zeigen einen deutlichen
Trend: Mursi, Kandidat der Moslembrüder (MB) liegt mit etwa 26% der
Stimmen vorne. Auf ihn folgt erstaunlicherweise der Kandidat des Regimes
Schafiq, der in der Lage war, 25% der Stimmen für sich zu gewinnen. An
der dritten und vierten Stelle sind der Panarabist Hamdin Sabahi und der
MB-Abgänger Abu-Futouh mit 18 - 20%. Die Stichwahlen werden also
zwischen den Kandidaten des alten Regimes und jenem der traditionellen
MB-Führung stattfinden. Revolutionäre Stimmen haben sich zwischen
Sabahi, Abu-Futouh und Boykott aufgespalten. Die Wahlen stellen nicht
nur aufgrund der Situation, unter der sie stattfinden, nämlich ohne
Verfassung und mit einem regierenden Militärrat, sondern auch in ihren
Ergebnissen einen Sieg für das alte Regime dar.
Ein Halleluja für den Arbeitskampf - für ein paar Euro mehr...
Tarifabschluss Metall- und Elektroindustrie
Die Vorbereitungen für den Streik waren breit
angelaufen, die Warnstreiks liefen überwiegend gut. Bundesweit sollen
830 000 Menschen daran beteiligt gewesen sein, mehr als ein Viertel
davon in Baden-Württemberg. Am 22. Mai hätte die Große Tarifkommission
dort das Scheitern der Verhandlungen verkünden sollen, jetzt wurde auf
den letzten Drücker an einem ungeplanten Verhandlungstermin ein
Kompromiss verabschiedet. Dulger von Südwestmetall meint: „Mit dem vorliegenden Ergebnis ist uns ein fairer Ausgleich beider Interessen gelungen.
Entgelt
Die Erhöhung der Tarifentgelte um 4,3% ist ganz ordentlich, wenn man
sie mit anderen Ergebnissen vergleicht: Die Abschlüsse mit einer 6 vor
dem Komma laufen über 2 Jahre, in der Metall- und Elektroindustrie
beträgt die Gesamtlaufzeit 13 Monate. Das ergibt eine Volumenerhöhung
von 3,97% auf 12 Monate. Allerdings ist das für die meisten Betriebe
kein Problem. Während der Krise fielen die Reallöhne, die Belegschaften
wurden ausgedünnt und auf dieser Basis konnten Unternehmer genug Profite
anhäufen.
In den Belegschaften ist die Reaktion unterschiedlich: Während die
einen sich über die höchste Prozentsteigerung seit Jahren freuen, sind
bei anderen die Erwartungen enttäuscht.
Übernahme
Die Regelung zur Übernahme der Auszubildenden lässt genug Ausnahmen
zu: „personenbedingte Gründe, Ausbildung über Bedarf und akute
Beschäftigungsprobleme. Diese Ausnahmen waren so oder ähnlich schon im
derzeitigen Vertrag in Verbindung mit der einjährig befristeten
Übernahme vorgesehen.
Die global operierende NATO: - Ein geostrategisches Instrument zur Welteroberung
Historischer Rückblick und Analyse der Entwicklung der
NATO von 1949 bis 2012
Die North Atlantic Treaty Organisation / NATO wurde 1949
gegründet. Ihre Befürworter behaupten, dieser Militärallianz sei es gelungen, einen
Damm gegen den aggressiven kommunistischen
Expansionsdrang zu bauen, der Westeuropa mit einem Krieg bedroht habe. Das Gerede von einem drohenden Krieg wurde
in den Medien ständig hochgespielt. Sie erinnerten immer wieder an die Berliner
Blockade, an den Korea-Krieg, an die Nieder schlagung des Aufstandes in Ungarn oder an das Ende des Prager
Frühlings. Historische Aussprüche wie
der berühmte Satz, Wir haben Angst! , den Paul-Henri Spaak, der dama
lige belgische Außenminister, in
seiner Rede vor der UN-Generalversammlung im Sep tember 1948 geäußert hatte, sollten ein starkes Bedrohungsgefühl
hervorrufen. Damit wurde der Westen genötigt, sich zu bewaffnen und die
NATO zu gründen, die den Feind abschrecken
und nötigenfalls militärisch bekämpfen sollte.
Eine gründlichere Recherche und Analyse der Fakten
ergibt jedoch ein ganz anderes Bild - mit vielen unterschiedlichen Nuancen. Die Gründung der NATO
hat viel weniger mit der militärischen
Bedrohung durch die Sowjetunion als mit ideologischen, wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen zu tun. Sogar der
Hardliner John Foster Dulles, der von 1953 bis 1959 US-Außenminister war, hat 1949 gesagt: Ich kenne keinen
höheren militärischen oder zivilen Offiziellen in der Regierung der USA oder
eines anderen (westlichen) Staates, der ernsthaft daran glaubt, dass die
Sowjets jetzt Eroberungen durch eine offene militäri sche Aggression planen.
Außerdem hat Paul-Henri Spaak nur aus politischem
Opportunismus seine berühmte Rede gehalten. Inzwischen ist erwiesen, dass weder er
noch viele seiner Kollegen wirklich an eine konkrete militärische Bedrohung
durch die Sowjetunion glaubten. Ursprünglich war Spaak sogar gegen den Atlantikpakt, weil er wusste, dass
er zur Teilung Europas führen würde. Im
Interesse Belgiens hielt er vor allem eine schnelle Erholung Deutschlands für geboten, und die war nur mit Hilfe der USA
möglich. [1]
Israelkritiker von "linker" Buchmesse verbannt - Boykottaufruf unterstützen!
Solidaritätsaufruf gegen die Zensur
Am 9. Mai 2012 erfährt der LAIKA-Verlag Hamburg, dass der Verlag
„aus politischen Gründen von der Teilnahme an den Linken Buchtagen 2012
in Berlin „ausgeschlossen wurde. Hintergrund war die Anfrage von
Berliner FreundInnen des Verlages nach einem Standplatz. Auf
telefonische Nachfrage bei dem uns genannten Sprecher Christian W.,
erfährt der Verlag in gedrungenen Sätzen, Grund sei ein „gewisses blaues
Buch , zu dem „Näheres nicht erläutert werden müsse. Angaben über das
Gremium, das sich diesen Ausschluss anmaßte, wurden nicht gegeben.
Bei
dem „gewissen(n) blaue(n) Buch handelt es sich um den 2. Band der
Reihe Edition Provo Mitternacht auf der Mavi Marmara, erschienen im
LAIKA-Verlag im März 2011, das Berichte und Reflexionen von ca. 50
Autoren enthält zur versuchten Blockadedurchbrechung 2010 durch die
Gaza-Hilfsflottille und dem Angriff der israelischen Marine auf sie,
sowie grundsätzlich zum Verhältnis Israel-Palästina. Zu den Autoren
dieses Bandes gehören u.a. Moshe Zuckermann, Amira Hass, Sara Roy, Ilan
Pappé, Henning Mankel, Noam Chomsky, Adam Horowitz und viele andere.
Auf
die Forderung des LAIKA-Verlages, eine politische Begründung abzugeben,
haben die anonymen Ausschließer bis heute nicht reagiert.
Der
LAIKA-Verlag ist ein dezidiert linker Verlag, der seit ca. 2 1⁄2 Jahren
mit verschiedenen Reihen zur Geschichte der Linken, zur notwendigen
Theoriebildung und zu aktuellen sozialen, politischen oder
internationalen Fragen publiziert.
- « erste Seite
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- …
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"Wer Folter befürwortet, foltert mit!" Deswegen: Folterbefürworter müssen öffentlich benannt und kenntlich gemacht werden.
gehe zu: Denn sie wissen, was sie tun