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Griechenland: Politische Polarisierung
Die griechischen Parlamentswahlen am 6. Mai waren ein politisches Erdbeben, das bis
Brüssel, Berlin und London zu spüren war. Die bisherige griechische Parteienlandschaft
wurde völlig durcheinander gewirbelt. Das Wahlergebnis ist einerseits Ausdruck der
politischen Krise im Land, andererseits wurde dadurch die Krise weiter vertieft.
Die herrschende Klasse Griechenlands weiß keinen Ausweg aus dem wirtschaftlichen
und sozialen Desaster. Das griechische und EU-Establishment fürchten die Neuwahlen
am 17. Juni, denn, egal wie sie ausgehen, werden die Instabilität und die Zuspitzung
der Klassenkonflikte weitergehen. Viele der Entwicklungen der letzten Wochen bestätigen
unsere Einschätzungen, die wir in dem längeren Artikel „Griechenland vor einer Revolution? (http://arbeiter-innen-kampf.org/Griechenland_vor_einer_Revolution.html)“
vorgenommen haben.
Bedeutung der Mai-Wahlen
In den letzten drei Jahrzehnten erhielten die beiden staatstragenden Parteien, Nea
Dimokratia und PASOK, bei Wahlen zusammen jeweils um die 80% der Stimmen. Nun, bei
den Wahlen Anfang Mai, bekamen sie für ihre Verelendungspolitik der letzten Jahre
die Rechnung serviert und halten nur noch bei 32%: ND bei 18,8%, PASOK bei 13,2%.
Die rechtskonservative LAOS verlor fast die Hälfte ihrer Stimmen, erhielt nur noch
2,9% und flog aus dem Parlament.
Gewinnen konnten die bürgerlichen Kräfte, die gegen die EU-diktierte Kürzungspolitik
auftraten: Einerseits die „Unabhängigen Griechen“, eine Abspaltung der ND, die kleinbürgerliche
und gehobene Angestelltenschichten repräsentiert, die von der Krise gebeutelt sind,
und die aus dem Stand auf 10,6% kam. Andererseits die Neo-Nazi-Gruppe Chrysi Avgi,
die von 0,3% auf 7% explodierte und die rabiat-rassistischen Teile des Kleinbürgertums
sowie lumpenproletarische Elemente verkörpert. Auch wenn nach neueren Umfragen Chrysi
Avgi bei den Neuwahlen wieder verlieren sollte und sie nur einen kleinen organisierten
Kern hat, ist dieses Ergebnis doch eine ernste Warnung für die Arbeiter/innen/bewegung;
umso mehr, wenn man bedenkt, dass (nach einer Analyse der Zeitung „To Vima“) die
Hälfte aller Polizeibeamten für Chrysi Avgi gestimmt hat.
Der Imperialismus und das Massaker von Hula
Recherchen
zum Massaker vom 25. Mai im syrischen Hula haben die Lügen Washingtons
und seiner Alliierten zunichte gemacht, mit denen sie ihre immer
stärkere militärische Intervention in Syrien rechtfertigen.
Gemäß der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, einer der führenden Tageszeitungen Deutschlands,
liegt die Verantwortung für den Tod von 180 Menschen, die in Hula
massakriert worden sind, nicht bei der syrischen Armee, sondern bei den
syrischen „Rebellen“, die von den Vereinigten Staaten gegen den
syrischen Präsidenten Baschar al-Assad bewaffnet werden. Die Zeitung
berichtet, die syrischen Guerillagruppen fungierten als sunnitische
Todesschwadronen, die einen Großteil der schiitischen muslimischen
Minderheit von Hula ausgelöscht hätten. Die Quellen, auf die sich das
Blatt bezieht, stammen nicht vom Assad-Regime, sondern von der syrischen
Opposition selbst sowie von französischen religiösen Gruppen in Syrien.
Die
Auswirkungen dieser Enthüllungen gehen weit über die Gräueltaten in
Hula hinaus. Sie untergraben die niederträchtigen Fundamente der von den
USA angeführten Kriegskampagne gegen Syrien. Die Medien bringen
unkritisch Mordberichte, die auf Oppositionsdarstellungen und auf
Denunziationen des Westens beruhen, die sich gegen Assad wenden, um in
zynischer Weise die Bewaffnung der Opposition – oder eine mögliche
amerikanische Invasion in Syrien – als Gewissensentscheidung
darzustellen, die eine humanitäre Katastrophe verhindern soll.
Die
Medienkanäle, die solche Berichte verbreiten, betätigen sich lediglich
als Propagandaagenturen für eine amerikanische Intervention. Die
Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten beabsichtigen, Russland und
China soweit einzuschüchtern, dass sie ihren Widerstand gegen einen
Einmarsch unter Führung der USA aufgeben, damit Assad gestürzt und gegen
ein amerikanisches Marionettenregime ausgetauscht werden kann.
Worum geht es in unserer Diskussion über Griechenland?
Tariq Ali,
ein renommierter Linksintellektueller und Schriftsteller, in seiner Jugend ein
revolutionärer Linker, hat erklärt, dass ANTARSYA „vom Sektierertum der KPG
(KKE) beeinflusst wird und „den Vorschlag verweigert, mit SYRIZA
zusammenarbeiten.
Wir wussten nicht, dass Tariq Ali über die Situation der
griechischen Linken so „gut informiert ist, aber seine Äußerungen machen es
offensichtlich sehr dringend, dass wir, die Mitglieder von ANTARSYA, uns
fragen, was in dieser Diskussion über den Wahlausgang in Griechenland und die
Aussichten auf der griechischen Linken insgesamt abläuft. Diese Aufgabe wird angesichts
anderer Stellungnahmen, die wir aus dem Ausland erhalten haben, unter ihnen von
der britischen Sektion der Vierten Internationale (IV), Socialist Resistance
(SR), und von der IV-Führung selbst, die uns, OKDE , die griechische Sektion der
IV, dazu aufrufen, die „5 Punkte der SYRIZA - Führung zu unterstützen, noch
dringlicher. Die „5 Punkte sind ein Vorschlag an DIMAR, die sehr rechte „Linkspartei
und eine Abspaltung von SYRIZA, und indirekt auch an PASOK und die rechtsnationalistischen
„Unabhängigen Griechen , also eine Art programmatische Plattform für eine
Koalitionsregierung nach dem 17. Juni.
Wenn wir
diese „5 Punkte ernst zu nehmen haben, ist klar, dass wir es mit einer sehr rechten
Variante einer links-bürgerlichen Regierungen zu tun haben, wie sie jahrzehntelang
nach dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg üblich waren, als sozialdemokratische
und stalinistische Parteien an „Links-Regierungen in Europa und auf anderen
Kontinenten teilgenommen haben. In allen Fällen haben solche „linken
Regierungen - die öfters rhetorisch mit „Arbeiter-Regierungen verwechselt
werden, einer Formel, die heute wieder wird von einigen in unserer heutigen
Diskussion verwendet wird - zu katastrophalen Folgen für die Arbeiterklasse,
die Unterdrückten und Ausgebeuteten, sowie für die Arbeiterbewegung geführt.
Landesweite Riots in Tunesien Ein erschossener Demonstrant
In Tunesien ist es am Montag und Dienstag zu heftigen
Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Bullen/ Militär
gekommen.
Die Unruhen erstreckten sich auf mehrere grössere und kleinere
Städte Tunesien, am heftigsten waren die Auseinandersetzungen in der
Hauptstadt Tunis.
Im Zuge der Kämpfe setzten die „Sicherheitskräfte massiv Tränengas ein,
warfen mit Steinen, mehrmals wurde auch scharf auf die Demonstranten
geschossen.
Wurde zuerst behauptet, es wären nur „Warnschüsse in die Luft
abgegeben worden, wird inzwischen von einem erschossenen Demonstarnten
berichtet.
Es wurde mittlerweile eine nächtliche Ausgangssperre für Tunis und sechs
andere Regionen verhängt. Der noch aus der Ben Ali Ära stammende
„Ausnahmezustand war erst kürzlich bis Ende Juli verlängert worden.
Auslöser der Auseinandersetzungen waren Proteste von Gruppen aus den
salafistischen Spektrum gegen eine Kunstausstellung in einem Vorort
von Tunis.
Sie sahen durch die ausgestellten Kunstwerke (u.a. ein weiblicher Akt
und die Darstellung Allahs durch eine Armee von Ameisen) den Islam
beleidigt.
Nachdem es am Sonntag zu ersten Rangeleien zwischen religiösen
Fundamentalisten und den Künstlern und ihren Unterstützern gekommen war,
griffen die Bullen ein. In der Nacht zu Montag kehrte dann ein
grösserer fundamentalistischer Mob zurück, brach in das Gebäude ein und
zerstörte zahlreiche Kunstwerke.
Unklar ist der genaue Fortgang der Geschehnisse am Montag. Im Laufe
des Tages kam es jedenfalls in Tunis zu Auseinandersetzungen zwischen
salafistischen Gruppen und den Bullen, die sich schnell ausweiteten.
Europäisches Krisendomino
Die in Wechselwirkung mit dem
deutschen Spardiktat eskalierende Krisendynamik treibt nun Spanien unter den
europäischen „Schutzschirm . Italien gerät ebenfalls verstärkt in Schieflage.
Nun ist Madrid an der Reihe. Nach
Griechenland, Portugal und Irland muss Spanien nun Kredite des europäischen
Krisenfonds EFSF in Höhe von 100 Milliarden Euro in Anspruch nehmen, um den
Kollaps des heimischen Finanzsektors zu verhindern. Wochenlang wurde die spanische Regierung um den
konservativen Premier Mariano Rajoy vor
allem von deutscher Seite dazu gedrängt, die Gelder der „EU-Rettungsfonds
anzunehmen. Ursprünglich hoffe Madrid darauf, dass
der ab Juli aktivierte Rettungsfonds ESM direkt die Rekapitalisierung der
Banken auf der Iberischen Halbinsel bewerkstelligen könnte, was ohne
korrespondierende Auflagen vonstattenginge. In Deutschlands meinungsführenden
Presseerzeugnissen wurde aber gerade dieser Souveränitätsverzicht der
spanischen Regierung eingefordert, wie die FAZ in einem Kommentar vom 6. Juni
formulierte. Die Spanier könnten keinesfalls „ihre faulen Hauskredite auf dem
gemeinsamen Krisenfonds ESM abladen , so die FAZ, die anschließend fragte,
wieso Madrid die „Unterstützung im Rahmen von Staatskrediten seitens des EFSF
ablehnt: „Zögert die Regierung in Madrid wegen
der damit verbundenen Auflagen? Diese müsste Spanien nicht fürchten, wenn es so
vorbildlich den Arbeitsmarkt reformiert hätte, wie allseits gelobt wird.
Dennoch schien sich der
hinhaltende Widerstand der spanischen Regierung gegen die Inanspruchnahme des
„Rettungsfonds ausgezahlt zu haben, sollten doch die damit einhergehenden
Auflagen ersten Berichten zufolge nicht so repressiv ausfallen wie bisher in
solchen Fällen üblich. Laut ersten informellen Absprachen soll abermals eine
„Troika aus EU-Komission, IWF und EZB die Umsetzung der mit den Krisenkrediten
einhergehenden Auflagen in Spanien überwachen, doch sollen sich diese nur auf
die Restrukturierung des unter einem Berg fauler Kredite kollabierenden
Finanzmarktes beschränken. Weitere drakonische „Sparpakete sollen Spanien im
Gegensatz zu den anderen europäischen Krisenländern nicht oktroyiert werden.
Massaker von Hula wurde laut FAZ von der Freien Syrischen Armee begangen
Laut
der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) wurde das Massaker von Hula letzten Monat von Widerstandsgruppen verübt, die mit der Freien
Syrischen Armee verbündet sind.
Der Bericht lehnt die offizielle
Darstellung der Vereinigten Staaten und anderer Großmächte ab, die von
den Medien unkritisch wiederholt wird. Die Schuld für das Massaker wurde
regierungstreuen Kräften angelastet und ausgenutzt, um die
Propagandaoffensive für eine Militärintervention gegen das Regime von
Bashar al-Assad zu verstärken. Die USA und ihre Verbündeten behaupteten,
ohne einen glaubhaften Beweis dafür zu haben, dass entweder die
syrische Armee oder die regierungstreue Shabiha-Miliz den Massenmord an
über einhundert Menschen verübt habe.
Am 7. Juni erschien in der
FAZ ein Bericht von Rainer Hermann aus Damaskus. Sein Artikel beruhte
auf Untersuchungen von Widerstandsaktivisten, die das Gebiet besuchten
und Augenzeugenberichte aufnahmen. Diese bestätigen größtenteils die
Darstellung der Assad-Regierung über die Ereignisse in Hula.
„Ihr
Ergebnis widerspricht den Behauptungen der Rebellen, die die
regimenahen Milizen Schabiha der Tat beschuldigt hatten“, schrieb
Hermann. Weiter hieß es: „Da zuletzt Oppositionelle, die den Einsatz von
Gewalt ablehnen, ermordet oder zumindest bedroht worden sind, wollen
die Oppositionellen ihre Namen nicht genannt sehen.“
Das Massaker
ereignete sich nach dem Freitagsgebet und begann mit einem Angriff
sunnitischer „Rebellen“ auf drei Kontrollpunkte der Armee rund um Hula.
„Die Kontrollpunkte haben die Aufgabe, die alawitischen Dörfer um das
überwiegend sunnitische Hula vor Anschlägen zu schützen“, hieß es in dem
Artikel.
Die syrische Armee schickte Verstärkung und die Kämpfe
gingen eineinhalb Stunden lang weiter. Dabei wurden „Dutzende Soldaten
und Rebellen getötet.“
Griechenland ist überall
LZ-Interview mit Ralf Dreis zur Lage in Griechenland
LZ: Ralf, du
bist oft in Griechenland. Wie hat sich die Schuldenkrise auf den Alltag der
Griechen ausgewirkt?
RD: Hallo,
zuallererst möchte ich betonen, dass ich mit dem Begriff Schuldenkrise nicht
einverstanden bin. Meiner Meinung nach handelt es sich bei dem was wir momentan
erleben um eine Krise des Kapitalismus. Und kapitalistischer Markt ist immer
Politik. Das uns allen bekannte anonymisierende Geschwätz von „den
Finanzmärkten , die gottgleich über das Schicksal der Menschen bestimmen, ist
Teil eines Mythos mit dessen Hilfe Verantwortlichkeiten unkenntlich gemacht und
Handlungsmöglichkeiten eingeschränkt werden sollen. Nichts an Finanzmärkten ist
naturgesetzlich und durch politisches Handeln nicht veränderbar. Was
gegenwärtig in Griechenland - und auch in Portugal und Spanien - geschieht hat
nur ein Ziel. Mit dem ermüdenden Dauerbeschuss so genannter ExpertInnen und
PolitikerInnen, die ununterbrochen die Mär verbreiten diese Länder müssten
„sparen um wirtschaftlich zu gesunden, soll vor allem ein politisches Ziel
durchgesetzt werden, nämlich die Sicherung der Profite einer kleiner werdenden
herrschende Elite.
Was den Alltag der GriechInnen
betrifft, so hat sich in den letzten Jahren einiges verändert - wobei es aber
auch große Unterschiede zwischen Stadt und Land gibt. Am auffälligsten ist die
katastrophale Lage in Athen, gefolgt von Thessaloníki. Massenarbeitslosigkeit,
zunehmende Obdachlosigkeit, Suppenküchen für Bedürftige, in letzter Zeit
verstärkt Selbstmorde aus Verzweiflung über die wirtschaftliche Lage und aus
Perspektivlosigkeit.
Rettung spanischer Banken zieht Daumenschrauben weiter an
Bemerkungen von Finanzminister Wolfgang Schäuble am Montag
widersprechen direkt den Versicherungen des spanischen
Ministerpräsidenten Mariano Rajoy, mit dem Rettungspaket für die
spanischen Banken vom Wochenende seien „keine Bedingungen verbunden“.
Die
Rettung der spanischen Banken wurde am Wochenende hastig auf einer
Telefonkonferenz der Finanzminister der Eurozone vereinbart, um einen
möglichen Kollaps des europäischen Bankensystems zu verhindern. Der
Handel kam zustande, nachdem amerikanische und europäische Regierungen,
der Internationale Währungsfonds und internationale Banken starken Druck
auf die spanische Regierung ausgeübt hatten.
Als Rajoy das
Abkommen bekanntgab, wollte er unbedingt den Eindruck vermeiden, dass
die Rettungsaktion ein ausgewachsener Bailout sei. Er erklärte das
Abkommen zu einem „Sieg für Spanien“, der dem „europäischen Projekt neue
Glaubwürdigkeit“ verleihe.
Erste Medienberichte sprachen von
einem “Mini-Bailout” und betonten, das Geld für die spanischen Banken
sei mit weniger strengen Sparauflagen und einer geringeren
Haushaltsaufsicht durch die Europäische Union und den IWF verbunden als
im Fall der 400 Milliarden-Euro-Kredite an Griechenland, Irland und
Portugal.
Die Finanzminister der Eurozone erklärten, Spanien habe
“seine Hausaufgaben” schon gemacht, indem es „bedeutende“ Haushalts-
und Arbeitsmarktreformen durchgeführt habe. Die europäischen Börsen
reagierten am frühen Montag positiv. Die Euphorie war jedoch äußerst
kurzlebig.
Im Lauf des Tages verloren die Börsen ihre Gewinne
weitgehend wieder. Die europäische Presse war allgemein der Ansicht,
dass die Maßnahme den europäischen Führern, die am Rande des
ökonomischen Abgrunds stehen, nur eine geringe Atempause verschafft
habe.
Die NATO bereitet eine grosse Desinformations-Kampagne vor
Die Mitglieds-Staaten der NATO und des GCC bereiten einen Staatsstreich und einen sektiererischen Völkermord in Syrien vor. Wenn Sie sich gegen diese Verbrechen erheben wollen, ergreifen Sie jetzt Maßnahmen: Lassen Sie diesen Artikel im Netz zirkulieren und wenden Sie sich an Ihre gewählten Vertreter.
In wenigen Tagen, vielleicht schon am Freitagmittag,
15. Juni werden die Syrer, die die nationalen Fernsehkanäle ansehen
möchten, von der CIA ersetzte Fernseh-Bildschirme entdecken. Die im
Studio fabrizierten Filme werden die der Regierung angelasteten Bilder
von Massakern zeigen, von populären Demonstrationen, Minister und
Generäle die ihren Rücktritt ankündigen, Präsident Al-Assad der die
Flucht ergreift, Rebellen die sich im Herzen der Großstädte versammeln,
und eine neue Regierung, die sich im Präsidentenpalast einnistet.
Diese direkt von Washington aus, durch Ben Rhodes, Stellvertreter der
Nationalen Sicherheit der Vereinigten Staaten geführte Operation,
versucht die Syrer zu demoralisieren und einen Putsch zu ermöglichen.
Die NATO, die auf das doppelte Veto von Russland und China stößt, könnte
so Syrien erfolgreich erobern ohne es illegal anzugreifen. Was auch
immer das Urteil ist, das man von den aktuellen Ereignissen in Syrien
habe, würde ein Putsch jegliche Hoffnung auf eine Demokratisierung
beenden.
Ganz offiziell forderte die Arabische Liga die Satellitenbetreiber
Arabsat und Nilesat auf, die Weiterverbreitung der syrischen
öffentlichen und privaten Medien (TV Syrien, Al-Ekbariya, Ad-Dunia,
Cham-TV etc..) zu stoppen. Es gibt es einen Präzedenzfall, da die Liga
bereits am libyschen Fernsehen Zensur verhing, um zu verhindern, dass
die libyschen Führungskräfte der Dschamahirija mit ihrem Volk per
Fernsehen sprechen konnten. Es gibt kein drahtloses Fernseh-Netzwerk in
Syrien, weil die Fernseher nur von Satelliten ausgestrahlt werden. Aber
diese Unterbrechung wird keine schwarzen Bildschirme hinterlassen.
US-Militär befürwortet Krieg gegen Syrien
Der
Generalstabsvorsitzende General Martin Dempsey erklärte am Donnerstag
vor der Presse, die Obama-Regierung habe den militärischen Planern im
Pentagon mit ihrem Versuch, in Syrien eine diplomatische Lösung zu
finden, strategische Fesseln angelegt.
Er beklagte sich über
„mangelnde Konzentration“ und erklärte, mit klaren Anweisungen für einen
Regimewechsel könne er „einen Plan entwickeln. Ich weiß, wie viele
Divisionen, wie viele Fluggeschwader, etc. das braucht“.
Das ist
schon das zweite Mal, dass Dempsey offen mit einem Militärschlag droht.
Nach dem angeblichen Regierungsmassaker an über hundert Menschen in Hula
am 25. Mai erklärte er auf Fox News: „Natürlich gibt es auch immer die
militärische Option... Es könnte wegen der Gräueltaten in Syrien dazu
kommen.“
Die Schuld an dem Massaker von Hula wurde sofort dem
Regime von Bashar al-Assad angelastet. Dessen Truppen hätten angeblich
die Stadt beschossen. Innerhalb der nächsten Tage zeigten Untersuchungen
jedoch, dass die meisten Toten durch Erschießungen aus nächster Nähe
oder Stiche hingerichtet wurden. Oppositionskräfte beschuldigten die
regierungstreue, alawitische Miliz Shabihi, während die Regierung
erklärte, es sei das Werk von Terroristen gewesen. Diese seien mit der
sunnitischen Aufstandsbewegung verbündet und wollten den
Waffenstillstand zerstören, der von Kofi Annan nach einem Besuch in
Syrien ausgehandelt wurde.
Jetzt nutzt Dempsey erneut ein
Massaker als Vorwand für seine Kriegstreiberei und drängt auf direkte
Bewaffnung der syrischen Opposition und amerikanische Luftunterstützung.
Hinter ihm steht die republikanische Lobby unter Führung der Senatoren
John McCain und Joe Liebermann, einem ehemaligen Demokraten.
Die USA richten ihre Kanonen auf China
New York -
Verteidigungsminister Leon Panetta sagt, dass der größere Anteil der
Seestreitmacht der USA bis 2020 im Rahmen der neuen „Achse nach
Asien -Strategie in den Pazifik verlegt wird. Obwohl das nicht unerwartet kam,
führte diese Botschaft zu ziemlich großer Aufregung in ganz Asien und erregte
die Gemüter in China.
Allerdings hat es mit
dieser Umschichtung weniger auf sich, als der Anschein vermuten lässt. Die
Marine der USA hat schon lange die Hälfte ihrer Kriegsschiffe, Flugzeuge und
logistischen Seefahrzeuge im Pazifik stationiert. Der neue Plan wird einen
mäßigen Zuwachs bei den Seestreitkräften der USA in asiatischen Gewässern zur
Folge haben, das Verhältis zu den Seestreitkräften in Pazifik und Atlantik wird
sich auf 60:40 oder etwas mehr verschieben.
Mehr von Amerikas 11
Flugzeugträger-Angriffsflotten werden den Pazifik befahren. Das Marinekorps mit
seinen eigenen Flugzeuggeschwadern (von Witzbolden als „die Armee der Marine
bezeichnet) wird seine Präsenz im pazifischen Kampfgebiet verstärken.
Eine 2.500 Mann starke
Expeditionstruppe der Marine der USA wird im abseits gelegenen Nordaustralien
stationiert, weit genug entfernt von China, um kaum von militärischem Nutzen zu
sein, aber nahe genug, um Spannungen mit Peking und Djakarta hervorzurufen.
Außer dass sie den Kampfgeist der Aussies aufmöbeln soll, ist ihre Mission
ungewiss.
Die Gesamtstrategie der USA
ist jedoch klar. Nicht anders, als die USA seinerzeit versuchten, die
Sowjetunion in den Griff zu bekommen, indem sie sie mit amerikanischen
Alliierten und Stützpunkten einkreisten, plant Washington mit China in gleicher
Weise vorzugehen.
Andere Geschichte der Guerilla Kolumbiens
Die Guerilla in Kolumbien hat einen schlechten Ruf.
Sowohl bei der Mainstream-Bevölkerung, als auch bei der Linken in Deutschland
gibt es die weit verbreitete Ansicht, dass es sich bei der Guerilla in
Kolumbien um eine Organisation handelt, die einzig und allein aufgrund ihrer
finanziellen Aktivitäten existiert.
Es gibt kaum Presseberichte, in denen die
FARC-EP nicht mit einem Drogenkartell gleichgesetzt wird. Selbst scheinbar
unabhängige Journalisten oder Linke übernehmen kritiklos die Propaganda der
Regierungsmedien, die seit dem Bestehen der aufständischen Bewegung versuchen,
die Guerilla politisch zu delegitimieren.
Dabei sind die FARC-EP eine der wenigen letzten und großen Organisationen in
Lateinamerika, die eine sozialistische Orientierung haben und entgegen der
allgemeinen Annahme über eine weite soziale Verankerung im Land verfügen. Im
Folgenden wird auszugweise Bezug auf einen Artikel von Raúl Zelik genommen, in
dem er die Entstehung und Entwicklung der Guerilla aufzeigt. [„Die etwas andere
Geschichte der Guerillas in Kolumbien“ in Lateinamerika Nachrichten Nr. 286 vom
April 1998]
Die Desinformation über die Guerilla in Kolumbien reicht schon so weit, dass
viele nicht einmal über die Entstehung dieser Organisation Bescheid wissen.
Während ein Großteil der revolutionären Bewegungen auf dem lateinamerikanischen
Kontinent im Zuge der kubanischen Revolution entstanden ist, haben die FARC-EP
eine Geschichte, die bis in die Bauernbewegungen der 1930er und 1940er Jahre
zurückreichen.
Druck auf Russland: die USA versuchen, sich mit Massenmord ihren Weg zum Sieg in Syrien zu bahnen
Die USA an Russland: „Gebt auf oder schwimmt in
einem Meer von syrischem Blut
Nachdem ans Licht kommt,
dass die Gewalt in Syrien von Planern des Westens vorbereitet wurde, Jahre ehe
der arabische Frühling losging, und nachdem die Fassade von „demokratischen
Hoffnungen zusammenbricht angesichts eines religiös angestifteten Blutbads,
haben Vertreter der USA und westlicher Denkfabriken im Gespräch mit Bloomberg
festgestellt, dass ihre Botschaft an Russland in Hinblick auf den Beginn eines
Regimewechsels grundsätzlich diese ist: die Gewalt wird weiterhin gezielt
gesteigert werden, bis der Regimewechsel erreicht ist - Russland kann jetzt
nachgeben und dabei mitreden, wie ein Übergang stattfinden soll, oder später
nachgeben und ausgeschlossen werden wie im Fall Libyens.
Bloomberg zitiert
„Vertreter der USA, die behaupten, sich mit Russland zu treffen, um einen
„ordentlichen Übergang auszuhandeln.
Darüber, wie nahe die USA
dem tatsächlichen Sturz der syrischen Regierung sind oder zu sein glauben, gibt
es verschiedene Meinungen. Mit Meinung nichts zu tun hat die Tatsache, dass die
USA sich offen verschworen haben, Syrien zu Tode zu „bluten, um entweder
seinen geopolitischen Einfluss im Mittleren Osten für immer einzuschränken, oder
um den Fall der Regierung herbeizuführen. Das wurde sehr klar im „Middle East
Memo #21 - Assessing Options for Regime Change (Einschätzung von Möglichkeiten
des Regimewechsels) der Brookings Institution zum Ausdruck gebracht.
„Eine Alternative ist es
für diplomatische Bemühungen, sich zuerst darauf zu konzentrieren, wie die
Gewalt beendet und Zugang zu humanitärer Hilfe gewonnen werden kann, wie es
derzeit unter Annans Führung geschieht. Das kann zur Einrichtung von
Schutzzonen und humanitären Korridoren führen, die durch beschränkte
militärische Macht abgesichert werden müssten. Dadurch könnten natürlich die
Ziele der USA betreffend Syrien nicht erreicht und Assad an der Macht gehalten
werden. Von dieser Ausgangssituation aus wäre es allerdings möglich, dass eine
breite Koalition mit dem entsprechenden internationalen Mandat weitere
Zwangsmaßnahmen anwenden könnte. (Seite 4)
Griechenland: Politisches Manifest von Antarsya
LINKE
ANTIKAPITALISTISCHE ZUSAMMENARBEIT FÜR DIE UMWÄLZUNG
FRONT
DER ANTIKAPITALISTISCHEN, REVOLUTIONÄREN, KOMMUNISTISCHEN LINKEN UND DER
RADIKALEN ÖKOLOGIE
Für die Krise sollen die
Kapitalisten zahlen, nicht die Arbeitenden!
Genau zwanzig Jahre nach dem Zusammenbruch
des „Realen Sozialismus wird nicht nur der Glaube der Kapitalisten an die
Vitalität und an die Überlegenheit des heutigen Systems der Ausbeutung
widerlegt, sondern es entfaltet sich auch eine tiefe, vielseitige und
strukturelle Krise des ... realen Kapitalismus! Nachdem die Kräfte des Kapitals
sich an den Gewinnen der Aufschwungsfase reich gemacht haben, fallen sie jetzt
wie Piraten über die Arbeits-, Freiheits- und Lebensbedingungen der
Arbeitenden, um über die Runden der Krise, die sie selbst verursacht haben, zu
kommen statt selber dafür zu zahlen! Die Regierungen unabhängig ihrer
Orientierung, die Managers und die Wunderkinder des Neuliberalismus, die wie
Zaubererlehrlinge den katastrophalen Geist des freien Handels und des
Wettbewerbs entweichen liesen, rufen jetzt nach dem sozusagen verachteten
„............................. der die bankrotten Banken und Unternehmen
retten soll, indem er Trillionen aus dem Haushalt saugt. Statt dass sie selber
in ihre dicken Taschen greifen, verlangen sie obendrein dass die Arbeitnehmer
für die gigantischen Defizite und die unendlichen Schulden zahlen.
Die Krise des Neuliberalismus spiegelt die
strukturelle Krise des modernen Kapitalismus wieder.
Sie deutet mit großer
Genauigkeit darauf hin, wie irrational und gefährlich das System der
kapitalistischen Ausbeutung ist. Zur selben Zeit bringen die ausgedehnte
ökologische .................... großer Gebiete, die Erwärmung des Planeten, die
Änderungen des Klimas, die Zerstörung der Wälder und der Ökosysteme den
katastrophalen Charakter des Kapitalismus zum Vorschein.
Russland bereitet Armee für Syrien-Einsatz vor
Angesichts der Verschärfung der Syrien-Krise wird die russische Armee laut einem Bericht der Nezavisimaya Gazeta offenbar
auf einen Einsatz in Syrien vorbereitet.
Die Zeitung schrieb am 6. Juni
unter Berufung auf anonyme Quellen in der Militärführung, dass der
russische Präsident Wladimir Putin dem Generalstab die Aufgabe gegeben
habe, einen Plan für Truppeneinsätze außerhalb Russlands, unter anderem
in Syrien, auszuarbeiten.
Zu einer möglichen Intervention werden
die 76. Division der Luftlandetruppen (einer besonders erfahrenen
Einheit der russischen Armee), die 15. Armeedivision, sowie
Spezialeinheiten einer Brigade der Schwarzmeerflotte vorbereitet, die
einen Stützpunkt im syrischen Hafen Tartus hat. Die Details des
Einsatzplans sollen von Arbeitsgruppen der Organisation des Vertrags für
kollektive Sicherheit, dem ein Großteil der post-sowjetischen Staaten
angehört, sowie der Shanghaier Kooperationsorganisation, der neben
Russland auch China angehört, ausgearbeitet werden. Dem Zeitungsbericht
zufolge hängt ein Einsatz von der politischen Entscheidung der
russischen Regierungsführung und der UN ab. Allerdings seien die Pläne
auch für den Fall angelegt, dass die Truppen selbständig, ohne
Zustimmung der UN, eingreifen würden. Die russische Regierung hat die
Meldung bislang nicht bestätigt.
Am Montag wurden vor der
syrischen Küste drei russische Kriegsschiffe gesichtet. Eine anonyme
Quelle aus der russischen Regierung erklärte gegenüber der iranischen
Zeitung Tehran Times, Russland wolle der NATO auf diese Weise
zeigen, dass Moskau keine Kriegsoperation gegen Damaskus unter dem
Deckmantel einer humanitären Mission zulassen werde.
Zuvor hatte
der Generalsekretär der Organisation des Vertrags für kollektive
Sicherheit, Nikolaj Bordjusha, den Einsatz von „Friedenstruppen“ in
Syrien in Aussicht gestellt. „Die Aufgabe in Syrien wird wahrscheinlich
sein, Frieden durchzusetzen – in erster Linie gegen die Aufständischen,
die Waffen benutzen, um politische Probleme zu lösen.”
Putin hat leider recht ...Anmerkungen zum Versammlungsgesetz
Es ist fatal: Wenn man Wladimir Putin
und den von ihm jetzt eingeschlagenen Kurs kritisch bewerten möchte, muß man
wieder einmal aufpassen, von der geballten Macht der westlichen Besserwisser
und Demagogen nicht mitgeschleift zu werden.
Ja,
Putin hat eine Verschärfung des Versammlungsrechtes unterzeichnet. Die Strafen
für die Durchführung nicht genehmigter Demonstrationen, für das Nicht-Einhalten
von Auflagen u. ä. wurden drastisch, zum Teil um das Hundertfache erhöht. Bei
Verursachung von Sachschaden - was von der Polizei immer konstruiert werden
kann - steigen die angedrohten Strafen bis auf ein Höchstmaß von 7500 Euro für
Einzelpersonen, ersatzweise 200 Stunden Pflichtarbeit, wie „RIA Novosti es
nennt. Organisationen müssen in Extremfällen mit bis zu 27.000 € Bußgeldern
rechnen. Neu eingeführt wurde zudem ein Vermummungsverbot und faktisch so etwas
wie eine Bannmeilenordnung (also Verbot von Aktionen direkt vor der Staatsduma
u.ä.) An der Schärfe dieser neuen Verordnungen ändert auch die Feststellung nichts,
daß die Strafen zuvor lächerlich gering waren.
Nach
den zurückliegenden Protesten gegen seine Wiederwahl, nur wenige Wochen nach
seinem Wiederantritt als Präsident, wenige Tage vor einer neuerdings
angekündigten Großkundgebung gegen ihn und seine Politik, ist diese Verschärfung
des Versammlungsgesetzes ein Zeichen, das bedenklich stimmt gegenüber dem, was
in Zukunft von dieser Regierung zu erwarten ist. Aber Polizeistaat? Diktatur?
Wer
mit solchen Schlagworten auftritt, verrät, daß er oder sie nicht an sachlicher
Berichterstattung, sondern - aus welchem Grunde auch immer - an Stimmungsmache
gegen Putin und die von ihm zur Zeit repräsentierte russische Politik
interessiert ist.
Doku: Krieg beginnt hier - Für ein entmilitarisiertes Hannover! Brandanschlag BW-Fuhrpark
Am frühen Mittwochmorgen wurde ein Teil des Fuhrparks des
Dienstleistungszentrum der Bundeswehr in Hannover abgerüstet.
Sechs Lkw,
drei VW-Busse und vier Pkw gingen in Flammen auf.
Einen Tag nach dem Brandanschlag auf Bundeswehrfahrzeuge in Vahrenheide
ist bei mehreren Medien ein Bekennerschreiben eingegangen. Unter der
Übrschrift: Krieg beginnt hier - Für ein entmilitarisiertes Hannover!
erklären die Aktivit_innen: »Was wir hier sabotieren, kann woanders
keinen Schaden anrichten«.
Die militanten Antimilitarist_innen sehen sich »weiterhin mit einer
Bundeswehr konfrontiert, die auch aus Hannover in Kriege zieht, um
Rohstoffe zu sichern und Handelsrouten zu beherrschen, einer Bundeswehr,
die emsig trainiert, Revolten und Aufstände zu unterdrücken und
niederzuschlagen«.Weiter heißt es: »In Anbetracht dieser Zustände und
einer zudem immer enger werdenden Zusammenarbeit ziviler und
militärischer Strukturen werden wir nicht dasitzen und zusehen. Krieg
beginnt auch in Hannover! Erst wenn Hannover sich bedingungslos zur
militärfreien Stadt erklärt, geben wir Ruhe - um dann an anderer Stelle
widerständig gegen Krieg und Militarisierung vorzugehen.«
Während die lokalen Medien nur kurze Ausschnitte zitieren und sich sonst
eher der Diskreditierung der Aktion widmen, hat die junge Welt das
Schreiben der Aktivist_innen vollständig veröffentlicht. Wir stellen
hier einen
Eurobonds" - Der falsche Sozialismus der französischen Sozialdemokratie
François Hollande hat in seinem Wahlkampf die Ausgabe von Eurobonds
versprochen. Eurobonds sollen den verschuldeten und vom Finanzkapital
gehetzten Ländern des Olivengürtels - und vielleicht bald auch
Frankreich? - zu niedrigen Zinsen bei der Refinanzierung ihrer Schulden
verhelfen. Ist das nicht ein vernünftiges Anliegen?
Wer möchte schon den
Bank-Haien 11,7 % (derzeit, Mai-Ultimo 2012, Portugal für zehnjährige
Staatsanleihen) in den Rachen werfen, wenn 2,5 % (derzeit Frankreich)
oder gar 1,6 % (derzeit BRD) auch möglich sind?
Eurobonds sind der finanzpolitische Ausdruck einer akzentuierten
Politik des „Weiter wie bisher . Sie setzen die Währungsunion, die
Ursache der derzeitigen Misere voraus und verewigen sie. Sie machen die
„Schuldenbremse unumkehrbar, d. h. die Knebelung jeder aktiven
Wirtschaftspolitik. Sie treiben also den Teufel mit Beelzebub aus. Wenig
verwunderlich, dass die Kommission und insbesondere Baroso ein
Fan der Eurobonds ist. Im „Grünbuch über die Durchführbarkeit der
Einführung von Stabilitätsanleihen vom 23. November 2011 [KOM(2011)818]
wird dies auch deutlich genug gesagt: Die „Stabilitätsbonds , der
Propaganda-Ausdruck für Eurobonds, sind ein ideales Mittel, um die Ziele
der Kommission durchzubringen. Warum auch nicht? Solche Berichte lesen
ohnehin fast nur solche, die mit der Brüsseler Mafia einverstanden sind.
So kann man ohne Scheu nach verstärkter Zentralisierung und
„unerlässlichen Vertragsänderungen rufen. Dieses Grünbuch sollte
insbesondere in seinem 3. Teil eine Pflichtlektüre für Interessierte
sein: Es ist nicht weniger als ein Programm für die Abschaffung
nationaler parlamentarischer Demokratie.
Als sich in den 1990ern die Währungsunion abzeichnete, begannen die
Zinsen für Länder wie Italien und auch Griechenland stark zu sinken.
1989 /1998 betrugen die durchschnittlichen nominalen Zinssätze im
Schnitt z. B. für Griechenland 19 %, für Italien immerhin 10,1 %. Im
Zeitraum 1999/2008, als man sich, auch auf dem Finanzmarkt, der Illusion
hingab, dieses Konstrukt würde funktionieren, sanken sie in
Griechenland um 3 Viertel, und in Italien um 2 Drittel. Mit diesen
niedrigen
"Wer Folter befürwortet, foltert mit!" Deswegen: Folterbefürworter müssen öffentlich benannt und kenntlich gemacht werden.
gehe zu: Denn sie wissen, was sie tun