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Unbestimmt in den Syrien-Krieg?
Nach Angaben aus Ankara ist das türkische Kampflugzeug F-4 Phantom
mit einer Flughöhe von 60 Metern in den syrischen Luftraum eingedrungen
und kurz darauf, 1.6km außerhalb des syrischen Luftraums über
internationalen Gewässern abgeschossen worden. Anderen Berichten zur
Folge wurden in dieser Distanz Wrackteile im Meer gefunden.
Welt.de bezeichnete die Reaktion der Türkei als „zunächst zurückhaltend
erst nach Telefonaten des türkischen Außenministers Davutoglu mit
seinen Verbündeten in Europa, den USA und auf der Arabischen Halbinsel -
darunter auch Guido Westerwelle und die EU-Außenbeauftragte Ashton -
habe sich der Ton deutlich verschärft (1). Die Türkei wandte sich an die
NATO und die Vereinten Nationen, gegenüber den UN stufte sie den
Vorfall als „ernste Bedrohung für Frieden und Sicherheit in der Region
ein - eine Übernahme dieser Einschätzung durch die UN wäre die formale
Voraussetzung eines Mandates nach Kap. VII der UN-Charta dar. Bei der
Einberufung des Nordatlantikrates war von türkischer Seite
zwischenzeitlich sogar von Artikel 5 des NATO-Vertrages die Rede, wonach
ein Angriff auf einen Mitgliedsstaat eine militärische Reaktion aller
Mitgliedsstaaten auslöst. Tatsächlich fanden die Beratungen jedoch nach
Maßgabe des Artikels 4 statt, der auf Antrag ein Treffen vorsieht, wenn
Mitgliedsstaat seine Sicherheit bedroht sieht, der Verweis auf Artikel 5
wurde als Versprecher zurückgenommen.
Während der deutsche Außenminister Westerwelle vor dem Treffen des
Nordatlantikrates einer militärischen Intervention eine erfreulich klare
Absage erteilt hatte, kamen aus den USA und Großbritannien deutlich
schärfere Töne. Diese haben sich letztendlich durchgesetzt.
NATO-Generalsekretär Rasmussen erklärte zwar nach dem NATO-Gipfel, das
Bündnis plane keine „Militäraktion gegen Syrien, zeigte sich aber
besorgt und kündigte an, die NATO „verfolge die Entwicklung genau und
mit großer Sorge . Die dpa zitierte Rasmussen mit den Worten: „Sollte
irgendetwas passieren, werden sich die Verbündeten mit der Entwicklung
befassen. Wir beobachten die Lage genau. Und nötigenfalls werden wir
beraten, was sonst getan werden könnte (2).
Europäischer Machtkampf in der Krise
Die deutsche Politik instrumentalisiert die Krise, um periphere
Eurostaaten zur Preisgabe ihrer Souveränität zu nötigen und so die
unangefochtene Dominanz in Europa zu erringen. Dieser Machtpoker dürfte
aber letztendlich auch für die BRD böse ins Auge gehen.
Wenige Tage vor dem Ende Juni anberaumten Brüssler Sondergipfel zur
Eurokrise spitzen sich die nationalen Gegensätze zuwischen den
wichtigsten europäischen Staaten weiter zu.
Insbesondere der von der
Bundesregierung aufrecht gehaltene Sparkurs in Europa stößt auf immer
heftigeren Widerstand derjenigen Staaten, die aufgrund der umfassenden
Sparprogramme immer Tiefer in der Rezession versinken. Es sei nur noch
„eine Woche übrig, um die Eurozone zu retten, warnte am vergangenen
Freitag etwa der italienische Ministerpräsident Mario Monti unter
Verweis auf den kommenden Gipfel.1 Bei dem Treffen aller europäischen
Staats- oder Regierungschefs am 28. und 29. Juni sollen - mal wieder -
weitere Maßnahmen zur Überwindung der Schuldenkrise in der Eurozone
erörtert werden, die derzeit von hochkarätigen EU-Repräsentanten
ausgearbeitet werden. An der Formulierung eines umfassenden europäischen
Integrationsprogramms sind der EU-Ratspräsident Hermann Van Rompuy,
Euro-Gruppen-Chef Jean-Claude Juncker, EU-Kommissionschef José Manuel
Barroso und der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi,
beteiligt.
Der jüngste Schlagabtausch in der Eurozone wurde vom
italienischen Ministerpräsidenten Mario Monti eingeleitet, der massive
Aufkäufe von Staatsanleihen der europäischen Schuldenstaaten durch die
Europäische Zentralbank forderte. Diese Aufkäufe sollen nach Montis
Vorstellungen automatisch einsetzen, sobald die Zinsdifferenz - der
sogenannte Spread - zwischen Deutschen und südeuropäischen Staaten einen
bestimmten Schwellwert übersteigt. Der italienische Regierungschef
hofft, mit diesem Vorschlag eine Eindämmung der italienischen
Schuldenkrise zu erreichen, die sich in steigender Zinsbelastung und
einer fortgesetzten Rezession manifestiert.
Keine Eurobonds, solange ich lebe
Ein großes Wort der Kanzlerin. Es dient der Beruhigung der
deutschen Sparer so wie seinerzeit ihre und die vollmundige Erklärung Steinbrücks, dass das
Geld der Sparer sicher sei. Damals ist es gutgegangen. Mittlerweile haben wir aber
so viele beruhigende Erklärungen gehört, dass man sie sich im Einzelnen nicht
mehr merken kann.
Nach der schwersten Krise seit 1929 sollten nach den Worten
und sicherlich auch den gutgemeinten Absichten der Politiker die Banken an die
Kette gelegt werden. Nicht noch einmal sollten die Steuerzahler gezwungen sein,
für die zu bluten, die an der Spekulation vor der Krise verdient hatten. Das
ist gelungen. Die Banken wurden an die Kette gelegt. Aber es kam anderes, als
man es sich gedacht hatte. Denn am anderen Ende dieser Kette hängen die
Staaten, und es sind nicht die Staaten und ihre Regierungen, die die Banken
dorthin zerren, wohin sie es für richtig halten. Es sind vielmehr die Banken am
anderen Ende der Kette, die die Regierungen und zunehmend auch die Staaten
selbst hinter sich herschleifen, und zwar in den Abgrund.
Wie tief dieser Abgrund sein und wo der Boden gefunden sein wird,
kann heute noch keiner sagen. Führt er nur zum Zusammenbruch des Euro mit der
Notwendigkeit der Schaffung einer neuen Währung? Kommt es zu einem
Zusammenbruch großer Bereiche der kapitalistischen Wirtschaft? (Angesichts der
weltweiten Überkapazitäten in fast jedem Industriebereich wird die Bereinigung
des Marktes durch Firmenstilllegungen und -zusammenbrüche immer wahrscheinlicher.
Mit dem fortgesetzten Schrumpfungsprozess
des europäischen Automarktes treibt
die Autoindustrie immer schneller einem Zustand entgegen, in dem ein
kontrollierter Abbau von Produktionskapazitäten immer unwahrscheinlicher wird.
War es den europäischen Regierungen in den 1980er Jahren in der europäischen
Stahlindustrie und davor im Kohlebergbau
noch gelungen, durch staatlich finanzierte Programme den Kapazitätsabbau
sozialverträglich durchzuführen, so werden solche Vorhaben in Zukunft immer
mehr an der Zahlungsunfähigkeit der
Staaten scheitern.)
V I E T N A M - Psychokrieg gegen die Geschichte
Bei der Ankunft
in einem Dorf in Südvietnam erblickte ich zwei Kinder,
die die Merkmale des längsten Krieges des 20.
Jahrhunderts trugen. Ihre schrecklichen Entstellungen
waren allzu vertraut. Den gesamten Mekongfluss entlang,
wo die Wälder versteinert waren und still, lebten kleine
menschliche Mutationen, so gut sie konnten.
Heute ist ein
ehemaliger Operationssaal im Tu Du Kinderspital in Saigon
bekannt als die „Sammlung und inoffiziell als
der „Raum der Schrecken. Darin befinden sich
Regale mit großen Glasbehältern mit grotesken
Embryonen. Während ihrer Invasion von Vietnam sprühten
die Vereinigten Staaten von Amerika ein Entlaubungsgift
auf Vegetation und Dörfer um „dem Feind die Deckung
zu nehmen. Das war Agent Orange, welches Dioxin enthielt,
dermaßen starke Gifte, dass sie den Tod der Embryonen,
Fehlgeburten, Schädigungen der Chromosomen und Krebs
verursachen.
1970 enthüllte
ein Bericht des Senats der Vereinigten Staaten von
Amerika, dass die Vereinigten Staaten von Amerika
[auf Südvietnam] eine Menge giftiger Chemikalien
abgeworfen haben, die drei Kilogramm pro Kopf der
Bevölkerung ausmacht, eingeschlossen Frauen und Kinder.
Der Codenamen für diese Massenvernichtungswaffe,
Operation Hades, wurde zu dem freundlicher klingenden
Operation Ranch Hand (Farmhelfer) umgeändert. Heute sind
geschätzte 4,8 Millionen Opfer von Agent Orange Kinder.
Len Aldis, der
Sekretär der Britisch-Vietnamesischen
Freundschaftsgesellschaft kam vor kurzem aus Vietnam
zurück mit einem Brief von der Vietnamesischen
Frauenunion an das Internationale Olympische Komitee. Die
Präsidentin der Union, Frau Nguyen Thi Thanh Hoa
beschrieb die „schweren [verursacht durch Agent
Orange] von Generation zu Generation vererbten
Deformationen. Sie ersuchte das IOC, seine
Entscheidung zu überdenken, die Dow Chemical Corporation
als Sponsor der Olympischen Spiele in London zu
akzeptieren, welche eine der Firmen war, die das Gift
herstellten und sich weigerte, die Opfer zu
entschädigen.
Syrien: Neuauflage des Tonkin-Zwischenfalls?
Der US-Autor Stephen Lendman vergleicht den provozierten
Abschuss des türkischen Kampfjets durch die syrische Luftabwehr mit dem
inszenierten Tonkin-Zwischenfall, der als Rechtfertigung für den Vietnam-Krieg
benutzt wurde.
Lyndon Johnson wollte den Krieg gegen Vietnam und bekam
ihn. Mit dem erfundenen Tonkin-Zwischenfall (s. http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall (http://de.wikipedia.org/wiki/Tonkin-Zwischenfall)
), auf den der Kongress mit seiner Gulf of Tonkin-Resolution reagierte, wurde der
(erwünschte) große Konflikt initiiert.
Damit wurde ein
Krieg in Gang gesetzt, ohne erklärt worden zu sein.
Das ist in den USA zur Tradition geworden. Mit faustdicken
Lügen werden Kriege vom Zaun gebrochen, die zu Massenmorden und großflächiger
Zerstörung führen.
Ein Land nach dem anderen wird verwüstet. Nach Syrien geht
es gegen den Iran, und weitere Staaten, die auch schon auf der Abschussliste
Washingtons stehen, sollen folgen.
Am 22. Juni drangen zwei türkische Kampfjets in geringer
Höhe in den syrischen Luftraum ein. Man wollte eine Reaktion provozieren und
bekam sie.
Am 23.
Juni war in der staatlichen syrischen Zeitung SANA unter der Schlagzeile
Militärsprecher gibt bekannt, dass die Luftabwehr im Westen der Provinz Lattakia ein
Zielobjekt
abgeschossen hat, das in den Luftraum über
syrischen Gewässern eingedrungen war zu
lesen:
Brasilien - Hilfe für die Reichen, sparen für Arme
Am 3. April lancierte die Dilma-Regierung ihr
Maßnahme-Paket „Brazil Maior . Es sieht 26,3 Milliarden Euro öffentliche
Mittel als Hilfen für Unternehmen vor. So soll die nationale Industrie
gestärkt und das BIP-Wachstum auf über 4% angehoben werden. Der Großteil
der Gelder wird aus dem Staatshaushalt bezahlt, ein kleiner Teil über
Steuersenkungen.
Die Staatliche Entwicklungsbank BNDS wird aus dem Staatshaushalt
Milliarden erhalten, um sie in die Industrie zu investieren. Diese
Maßnahme wird auf 15 Branchen angewendet, unter ihnen Textil,
Konfektion, Leder und Schuhe, Möbel, Kunststoff, Elektromaterial,
Autoteile, Omnibusse, Schiffs- und Flugzeugbau.
Mit dem Paket greift die Regierung erneut auch das öffentliche
Rentensystem an. Aktuell liegen die Rentenbeiträge bei 10% des
Arbeitslohnes für ArbeiterInnen, plus 20% von der Wirtschaft. In 90
Tagen werden die Industrien, die von dem Paket profitieren, nicht mehr
diese 20% bezahlen. Dieser Beitrag wird durch eine Quote von 1% des
Umsatzes ersetzt. Wie wir wissen, versuchen die Kapitalisten alles, um
Steuern zu umgehen, inklusive der altbekannten Methode des „Schminkens
ihrer Abrechnungen. Es handelt sich also um einen weiteren Angriff auf
die öffentliche Rentenversorgung, der mit Sicherheit Auswirkungen auf
die zukünftigen Renten haben wird.
Darüber hinaus wird im Zuge des Konjunkturpaketes von Mindereinnahmen
von 2,1 Milliarden Euro bei den Steuereinnahmen für 2012 ausgegangen.
Präsidentin Dilma Rousseff erklärt, dass die Maßnahmen zur Stärkung
der Industrie eine Reaktion auf die internationale Wirtschaftskrise und
den Protektionismus einiger entwickelter Länder seien. Sie argumentiert
weiter, dass Brasilien damit zeigt, dass es keinen Widerspruch zwischen
Kürzungen und Wirtschaftswachstum gebe. „Es ist möglich, Geld sparsam
auszugeben , sagte sie. Weiterhin betonte sie, dass „Die Regierung
(...) die brasilianische Industrie nicht im Stich lassen wird.
Abschuss eines türkischen Jets dient als Vorwand für neue Provokationen gegen Syrien
USA suchen Kriegsgrund
Die
Großmächte unter Führung der Vereinigten Staaten reagierten auf den
Abschuss eines türkischen F4 Phantom-Kampfflugzeuges, das in den
syrischen Luftraum eingedrungen war, mit einer Reihe kriegstreiberischer
Statements. Die türkische Regierung hat mit Unterstützung der
Obama-Regierung Maßnahmen ergriffen, die einen großen Schritt hin zu
einem offenen Krieg darstellen.
Vertreter der Nato-Staaten werden
sich heute zu einem Treffen gemäß Artikel 4 der Satzung des Bündnisses
treffen. Artikel 4 sieht Konsultationen vor, wenn ein Mitglied seine
Sicherheit gefährdet sieht.
Das Treffen findet zwar nicht gemäß
Artikel 5 statt – der sich mit Militäraktionen aller Nato-Mitglieder
befasst – aber die Türkei erklärte am Montag, sie werde die Nato
drängen, bei dem Treffen auch auf Artikel 5 einzugehen. Es ist auch das
erste Mal, dass sich auf Artikel 4 berufen wird, seit die Türkei dies
einen Monat vor dem Einmarsch im Irak im Februar 2003 tat.
Nach
Gesprächen mit den USA am Wochenende nahm die Türkei Abstand von ihrer
eher gemäßigten Haltung. Der Sprecher des Außenministeriums Selcuk Unal
erklärte am Montag, es habe sich um eine „Kriegshandlung“ gehandelt. Der
stellvertretende Premierminister Bulent Arinc fügte hinzu, die Türkei
werde „alle Rechte, die ihnen das Völkerrecht gewährt, bis zuletzt
nutzen. Dazu gehört auch die Selbstverteidigung, möglicherweise auch
mehrfache Vergeltung.“
Hinter den Kulissen wenden die USA ihren
vielfach erprobten Modus Operandi an: Sie beginnen eine Reihe von
provokativen Handlungen, die den Charakter von Kriegshandlungen haben,
dann reagieren sie mit extremer Kampfbereitschaft auf jede Reaktion, um
noch provokantere Maßnahmen umzusetzen.
Die Oligarchie kann nicht mit dem Stimmzettel besiegt werden
Der Kampf um die Macht des Volkes geht über die Straße
Alle jene, die auf der Seite der Subalternen stehen,
hatten (berechtigterweise) auf einen Wahlsieg von Syriza gehofft.
Tatsächlich ist das ausgezeichnete Ergebnis für das „Bündnis der
radikalen Linken ein starkes Signal sowohl an die Eliten als auch an
die europäische Bevölkerung. Doch zeigt es gleichzeitig auch die
Grenzen.
1) Wer A sagt will B keinesfalls sagen
Die Wahlergebnisse kann man in gewisser Weise als Pattsituation
interpretieren. Auf der einen Seite steht die Mehrheit der Bevölkerung
entschieden gegen das von der Troika diktierte Hungerprogramm. Auf der
anderen Seite wollen sie keinen radikalen Bruch mit der Herrschaft der
Oligarchie. Sie sind sich der Konsequenzen der Ablehnung des
Austeritätsprogramm nicht bewusst oder sie scheuen davor zurück.
Ausdruck dessen ist der mehrheitliche Wunsch nach dem Verbleib in der
Eurozone, den auch Syriza proklamiert hat. Das ganze Programm von Syriza
ist von diesem Widerspruch durchdrungen.
2) Euro-EU versus nationale Volkssouveränität
Kern von Syrizas Konzept ist das „soziale Europa , wie es von einem
guten Teil der europäischen Linken vertreten wurde - nicht umsonst
stellen die Eurokommunisten das Rückgrad von Syriza. Das soziale Europa
bedeutet nichts anderes als den Ordnungsrahmen der Oligarchie zu
akzeptieren, die sich die EU und den Euro zu ihrer Stärkung geschaffen
haben. Alles läuft darauf hinaus, den Institutionen, die dazu dienen die
Eliten vor den Interessen der Volksmassen zu schützen, eine soziale
Politik aufzwingen zu wollen. Es ist nicht schwer zu verstehen, dass es
im Rahmen der EU ungleich hindernisreicher ist, Umverteilung nach unten
durchzusetzen, als auf der Ebene der Nationalstaaten. Zwar herrscht
national die gleiche Oligarchie, aber es ist leichter die breite Masse
zu mobilisieren und die Institutionen sind nicht in gleicher Weise
gepanzert. Das Einfordern der nationalen Souveränität geht Schritt für
Schritt einher mit dem Kampf für die Volkssouveränität, die formal
zumindest in den Nationalstaaten noch verankert ist, in der EU aber
ausgemerzt wurde.
Anders gesagt: soll das griechische Volk warten, bis der Rest Europas
nachzieht? Ein solches Rezept wäre der Weg in die sichere politische
Niederlage. Die Unterschiede zwischen den Nationen sind einfach zu groß.
Schnöggersburg im Gefechtsübungszentrum
Zum Bau einer europaweit einzigartigen Einrichtung zur Ausbildung für Krieg und Kampfeinsätze
Die Bundeswehr stellte am 20. Juni 2012 ihr neuestes Projekt im Zuge
der Bundeswehr-Reform vor. Sie plant in der Colbitz-Letzlinger Heide
nördlich von Magdeburg in Sachsen-Anhalt auf dem Gelände des
Truppenübungsplatzes Altmark ein neues Gefechtsübungszentrum für
Auslandseinsätze zu bauen. Der Truppenübungsplatz wird bislang
grundsätzlich vom Gefechtsübungszentrum Heer genutzt.
Der Beitrag
informiert in aller Kürze über die wichtigsten Aspekte des Vorhabens.
Wer nicht weiß, was genau ein Gefechtsübungszentrum, abgekürzt GÜZ, ist
und welchem Zweck es dient, wird auf der Homepage des Bundesamtes für
Wehrtechnik und Beschaffung fündig. Dort steht: „Das
Gefechtsübungszentrum (...) ist die zentrale Ausbildungseinrichtung des
Heeres (...). Dort wird die einsatznahe Ausbildung der Kampftruppen mit
den Originalwaffensystemen (...) durchgeführt. Mit dem
Gefechtsübungszentrum Heer auf dem Truppenübungsplatz Altmark ist eine
(...) Einrichtung geschaffen worden, die es ermöglicht, in bisher nicht
gekannter Weise realitäts- und einsatznah auszubilden.
Dies wird nur
durch den intensiven Einsatz der Simulation von Waffen, Waffensystemen
und Kampfmitteln in Verbindung mit einer komplexen Erfassungs- und
Auswerteinstrumentierung erreicht (...). [1] Der angekündigte Bau des
neuen Gefechtsübungszentrums wird die bislang sich in Betrieb
befindliche Einrichtung, die eben in ihrer Eigendarstellung
wiedergegeben wurde, in Größe und Trainingsmöglichkeiten noch in den
Schatten stellen. Die künstlich zu errichtende Stadt werde
„Schnöggersburg heißen und aus insgesamt 520 Gebäuden bestehen.[2]
Griechenland und Portugal: Drastische Sparmaßnahmen für die Bevölkerung aber nicht für die Rüstung
Die Verschuldung Griechenlands ist seit Monaten
in den Schlagzeilen. Dass die griechische Regierung Milliarden für
Waffenkäufe verpulvert, wird dabei selten erwähnt. Der folgende
Artikel stellt dar, welche Waffen besonders von Deutschland geliefert
werden und dass das eine lange Tradition hat.
Am Mittwoch vor Ostern nahm sich ein
77.jähriger Rentner sein Leben - er wusste angesichts von
Rentenkürzungen und persönlicher Verschuldung aufgrund seiner
drastisch verminderten Pension, der Arbeitslosigkeit in seiner
Familie und den laufend steigenden Preisen nicht mehr weiter.
Zwei Milliarden zwingt die Troika der Europäischen
Union dem Sozialhaushalt Griechenlands 2012 an Kürzungen auf,
Pensionen
werden gestrichen (http://www.zeit.de/wirtschaft/2012-02/athen-griechenland-sparpaket), der Mindestlohn
heruntergesetzt und hundert-tausende Beamte entlassen.
Nur bei einer Sache ist der Druck der Euro-Partner
erstaunlich verhalten: Beim Verteidigungs-haushalt. 300 Millionen
sollen zwar 2012/2013 gekürzt werden. Dies aber bei den Pensionen
und beim Sold der Offiziere und Soldaten, nicht bei der Beschaffung
neuer Waffen bzw. bei der Erfüllung vertraglicher Verpflichtungen.
Getarnter Putsch in Paraguay
Fernando Lugo, der 2008 in Paraguay als linker Präsident gewählt wurde, wurde am vorigen Freitag vom Senat abgesetzt. Dieses - laut Verfassung legale - Verfahren wird in den lateinamerikanischen Staaten stark kritisiert. Ziel wäre es, die bevorstehende Präsidentschaftswahlkampagne der (rechten) Colorado-Partei zu fördern (Der Wahltermin ist auf 9 Monate festgelegt).
„ Ich bin Opfer eines Blitz-Staatsstreiches - verkündete
Donnerstag Fernando Lugo im venezolanischen Fernsehprogramm Telesur. Und
tatsächlich wurde die Absetzung in nur wenigen Tagen abgefertigt.
-
Am 15 Juni kommen bei Auseinandersetzungen zwischen der
Polizei und Bauern, die im Norden Paraguays ein Großgut besetzen, 17
Personen (11 Bauern und 6 Polizisten) ums Leben. Die Opposition
beschuldigt Fernando Lugo der Gefälligkeit gegenüber der Bewegung der
Landlosen. Die Liberale Partei (PLRA) tritt aus der Koalition mit Lugos Partei aus.
-
Am Mittwoch en 20. Juni befürwortet die Abgeordnetenkammer die
Anklageschrft gegen den Präsidenten, auch „Bischof der Armen genannt.
Dem Präsidenten werden 24 Stunden gegönnt um seine Verteidigung
vorzubereiten.
-
Am Freitag den 22. Juni „tritt Lugo vor das Senat. Wie erwartet, wird
für seine Absetzung mit 39 Stimmen zu 4 abgestimmt (es fehlten 2
Senatoren.) Wie erwartet, denn Lugos Koalition genießt nicht mehr die
Unterstützung der Authentischen Radikalen Liberalen Partei (PRLA). In
den Reihen der Abgeordneten sind nun die gewählten Mitglieder von Lugos
Partei schwer aufzufinden: drei Senatoren von 48 und 32 Abgeordneten von
80.
Also wird der Vizepräsident der liberalen Partei PRLA Federico Franco, zum neuen Präsidenten Paraguays nach diesem „hoch diskutablen politischen Prozess - so heute die CIDH (Interamerikanische Kommission für Menschenrechte).
Ägyptische Junta setzt Islamisten Mursi als Aushängeschild ein
Die
ägyptische Wahlkommission für die Präsidentschaftswahl erklärte am
Sonntag Mohammed Mursi, den Kandidaten der Muslimbruderschaft (MB), zum
Sieger der Stichwahl und damit zum neuen Präsidenten. Die Stichwahl
hatte vor einer Woche inmitten eines politischen Putsches des Obersten
Rats der Streitkräfte (SCAF) stattgefunden.
Die Bekanntgabe des
Ergebnisses war drei Tage lang verzögert worden. In diesen Tagen
strömten Zehntausende Menschen, die meisten von ihnen MB-Anhänger, auf
dem Tahrirplatz in Kairo zusammen und verurteilten die diktatorischen
Vollmachten, die sich der Militärrat angeeignet hat. Sie wollten
verhindern, dass der SCAF das Wahlergebnis fälschte und seinen
Favoriten, den ehemaligen Luftwaffenchef und letzten Ministerpräsidenten
unter Mubarak, Ahmed Schafik, zum Präsidenten machte.
Viele
Tausende warteten am Sonntag auf dem Platz auf die Bekanntgabe der
Entscheidung. Truppen standen bereit, um Unruhen zu unterdrücken. Diese
wurden für den Fall erwartet, dass die Entscheidung zu Gunsten Schafiks
ausfiele.
Letzte Woche drohte die Junta an, mit “eiserner Faust”
gegen Demonstranten vorzugehen, und ließ Truppen und gepanzerte
Fahrzeuge vor dem Gebäude der Wahlkommission, dem leerstehenden
Parlamentsgebäude und anderen öffentlichen Einrichtungen in Kairo
stationieren. Gleichzeitig gab es hinter den Kulissen hektische
Verhandlungen zwischen dem SCAF und den Muslimbrüdern. Der Deal
beinhaltete, dass Mursi zu einem weitgehend machtlosen Präsidenten
gemacht würde, wenn die Islamisten im Gegenzug diktatorischen
Vollmachten für das Militär zustimmten.
Thiazi über den Mauern Asgards
Chefmoderator des neonazistischen Thiazi-Forums war Deeskalationstrainer und Pflegestationsleiter
Das
größte und wichtigste deutschsprachige Neonaziforum thiazi.net wurde
am 14. Juni nach BKA-Razzien abgeschaltet. Gegen 26 mutmaßlich
Verantwortliche ermittelt die Polizei wegen „Bildung einer kriminellen
Vereinigung . Hiervon betroffen ist auch der Thiazi -Chefmoderator
Marian Rohde aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Heinsberg.
Rund
25.000 Personen waren bei Thiazi registriert, doch auch unangemeldet
waren die meisten Inhalte lesbar. Das Forum diente dem Austausch von
Informationen, der Vernetzung und Mobilisierung. Auf Thiazi wurden
Veranstaltungen beworben, Naziaufmärsche nachbereitet und mit
indizierter Nazimusik im großen Stil gehandelt. Teilweise diente das
Forum als Einstieg in die organisierte Szene. Benannt wurde es nach dem
Sturmriesen Thiazi aus der germanischen Mythologie. Er ist der Vater von
Skadi, der Göttin der Jagd und des Winters.
Ursprünge des Thiazi -Forums
Die
Ursprünge von thiazi.net gehen auf das Ende der 1990er Jahre
gegründete Nazi-Musik-Forum WPMP3 ( White Power MP3″) zurück. Einer der
wichtigsten Köpfe hinter Thiazi , Klaus Ruthenberg (Username „WPMP3 ),
war bereits an der Gründung dieses Vorläufers beteiligt. Das WPMP3-Forum
fusionierte später mit der Sturmseite zum Nationalen Forum und ging
2004 als deutschsprachige Sektion innerhalb des englischsprachigen
Skadi -Forums auf. Von skadi.net gab es mehrere Abspaltungen,
darunter das deutschsprachige Forum grossdeutsches-vaterland.net .
Pogrome in Israel Tel Aviv - 2012 Berlin 1938
Heute rückte Israel wieder näher an das Nazi-Deutschland von 1938 heran. In Berlin gingen damals die Nazis durch die Straßen und terrorisierten die Juden, warfen Fenster ein, verbrannten Bücher und Synagogen.
Heute terrorisieren (http://www.haaretz.com/news/national/demonstrators-attack-african-migrants-in-south-tel-aviv-1.432262)
in Tel Avivs armem Stadtteil Hatikva die Crème de la Crème von Israels
politischen „Übermenschen - Kahanisten wie Michael Ben Ari, Itamar Ben
Gvir und Baruch Marzel - Fremdarbeiter, die dort leben mit Massengewalt
und mit nichts weniger als einer Art Pogrom.
Hunderte Demonstranten versammelten sich in Hatikva, um die
afrikanischen Fremdarbeiter rauszuwerfen. Einige Leute griffen Afrikaner
an, die vorbeigingen. Andere schmissen Fenster eines Ladens ein, in
dem die Fremdarbeiter einkaufen und plünderten ihn.
Eine andere Gruppe von Demonstranten hielten ein Pendel-Taxi an
und suchten unter den Passagieren nach Fremdarbeitern, während sie ans
Fenster schlugen.
Die Menge schrie: „Das Volk will, dass die Sudanesen deportiert
werden und „Infiltranten raus aus unserm Haus! Miri Regev, ein
Likud-Knessetmitglied sagte, dass die Sudanesen ein „Krebsgeschwür an
unserem Körper seien. 17 Demonstranten wurden fest genommen.
Deutsche und EU Politik gegen den Aufstand
Die Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) hat in der
Vergangenheit mit ihren Analysen zur Entwicklung in Nordafrika und
Nahost nicht gerade geglänzt.
Überwiegend mit Geldern aus dem Kanzleramt
finanziert, soll sie die Bestimmung der deutsche Sicherheits- und
Aussenpolitik mit fundierten Einschätzungen versorgen.
Das
SWP Projekt Elitenwandel und neue soziale Mobilisierung in der
arabischen Welt (1), gestartet in 2011 und für das weitere Gelder des
Auswärtigen Amtes sowie der Robert Bosch Stiftung bereit gestellt und
eine Kooperation mit dem Studienwerk der Heinrich Böll Stiftung
eingegangen wurde, hat eine ungewöhnlich lange Laufzeit bis 2015.
Im Rahmen des Projektes wurde jetzt eine Untersuchung zur Jugendarbeitslosigkeit in Nordafrika veröffentlicht.
Die
Aufstände und sozialen Verwerfungen in Nordafrika und dem Nahen Osten
haben Unsicherheiten auf Seiten des Westens ausgelöst. Hilfsprogramme
und Investionen sollen mit dafür sorgen, die Sache wieder in den Griff
zu bekommen. Dafür muss geklärt werden, wohin die Gelder fliessen, das
Versickern in den allgegenwärtigen Kanälen der Korruption soll
abgestellt werden.
Spanien: Solidarität mit dem Streik der Minenarbeiter
Valencia (http://cnt.es/noticias/valencia-cr%C3%B3nica-y-fotos-de-la-concentraci%C3%B3n-en-apoyo-los-mineros)
gingen am 18.06.2012 etwa 300 Demonstrant/innen auf die Straße, um für
den Arbeitskampf der Bergarbeiter/innen und gegen die massive
Polizeigewalt zu protestieren, die von den Arbeitern mit brennenden
Straßenblockaden beantwortet wurde.
Auch die anarchosyndikalistische CNT-IAA war dem Aufruf des
Solidaritätskommittees gefolgt, dem sich ebenfalls die lokale
Versammlung der basisdemokratischen Bewegung 15M angeschlossen hat. Auf
der Kundgebung wurde u.a. der Brief des Minenarbeiters Juan Jose Fernandez (http://www.solfed.org.uk/?q=north-london/letter-from-an-asturias-miner) verlesen, in dem er den gewaltsamen Widerstand gegen die wirtschaftliche Zerstörung der ganzen Region begründet.
Außerdem
erklärt er darin, dass sich viele Bergleute und ihre Familien für die
Konversion der subventionierten Steinkohleförderung in andere
Industrieformen einsetzen. Die Fördergelder, die nun gekürzt werden
sollen, seien jedoch von der Lokalpolitik in völlig andere Projekte
gesteckt worden und seien den Arbeiter/innen keine Unterstützung
gewesen. Auch auf den internationalen Zusammenhang der globlisierten
Konkurrenz wird in dem Brief eingegangen, ebenso auf die hunderten
Toten durch Arbeitsunfälle in den Minen.
Zerfällt die Währungsunion?
Folgen eines griechischen Austritts aus der Eurozone
Gegen linke Krisen-Rhetorik und für eine nüchterne Analyse
(0) „Ökonomische und „politische Abläufe zu unterscheiden, ist
stets höchst gefährlich: zu sehr sind sie in der Gegenwart verflochten.
Doch ist dies auch immer wieder notwendig. Aber es muss gut überlegt
werden. In der Ökonomie geht es unmittelbar um die Abläufe in Produktion
und Verteilung der Lebens-Ressourcen, sozusagen um die
„Primärverteilung ; um Gewinn und Verlust. Politik hat hingegen für die
Gestaltung des allgemein-gesellschaftlichen Rahmens zu sorgen, und
darüber hinaus für vieles Andere. Politik greift stets auch in den
Verteilungsprozess ein, im Sinn einer „Sekundär - oder Umverteilung,
damit das System möglichst rund läuft. Aber es sind Entscheidungen einer
anderen Art und sie werden auch auf andere Weise legitimiert. Und dabei
gibt es immer Alternativen. Nie ist eine Entwicklung mit Notwendigkeit
vorgezeichnet.
(1) Die Debatte um den Euro, um Griechenland und die Finanzkrise
steckt voller journalistischer und undurchdachter Schlagwörter. Und
diese werden nicht selten auch von der Linken aufgegriffen. „Die
Eurozone zerfällt. Was heißt das? Selbst wenn Griechenland, Portugal
und Spanien aus der Währungsunion austreten müssten, zerfällt dadurch
keineswegs die Eurozone. Für Österreich etwa wird sie ihren politischen
Schaden weiter voll entfalten können - es sei denn, die hiesige
Bevölkerung steht dagegen aktiv auf!
(2) Bricht Griechenland aus der Eurozone weg, so passiert für die anderen Wirtschaften ökonomisch zunächst (fast) gar nichts. Auch bei Portugal wäre es nicht anders. Und selbst bei Spanien wären die ökonomischen Auswirkungen für die Anderen begrenzt.
(3) Anders steht es um die politischen Auswirkungen. Der Euro war von Anfang an ein politisches Projekt.
Und im Wesentlichen ein politisches Projekt wäre auch der Ausstieg aus
der Eurozone. Der Ausstieg welchen Landes auch immer wäre ein schwerer politischer
Schlag für die gesamte europäische politische Elite: die nationalen
politischen Klassen vor allem der Kernländer, die Brüsseler Bürokratie,
auch die Eliten der diversen Peripherien in Ost und Süd.
Im Interesse des Nordens
Die Atalanta-Mission führt zur Ausweitung des Kriegs am Horn von Afrika
Die Piratenangriffe auf Schiffe haben sich verdoppelt, die Piraten
sind besser ausgestattet, haben schwerere Waffen und agieren in einem
zehnmal so großen Gebiet: Das sind die Erfolge von fünf Jahren
militärischer Bekämpfung der Piraterie am Horn von Afrika.[1] Dennoch
zeichnet sich keine Abkehr von dieser Strategie ab, im Gegenteil: Die
EU-Mission EUNAVFOR Atalanta - eine der zahlreichen Marinemissionen vor
Somalia - geht seit 2008 mit Kriegsschiffen gegen die Piraterie vor. Ihr
Mandat wurde immer wieder verlängert, das Einsatzgebiet ausgeweitet.
Mit dem neuesten Mandat, das der Bundestag am 10. Mai 2012 beschloss,
sollen die Einheiten der Atalanta auch am somalischen Festland gegen
Piraten vorgehen. Zukünftig soll ihre Infrastruktur an Land von
Hubschraubern und Kriegsschiffen aus beschossen und zerstört werden.
Warum die deutsche Regierung diese Erweiterung empfahl, erklärte
Außenminister Westerwelle im Bundestag: „Natürlich behauptet niemand
[...]dass damit die Piraterie so bekämpft ist, dass alles vorbei ist. [...]
Aber eines muss man unseren Soldaten doch einmal sagen: Dass sie die
Piraterie - deren Waffen und Logistik - zwar auf See bekämpfen dürfen -
da dürfen Terror und Gewalt unschädlich gemacht werden -, sobald die
Piraten aber mit ihren Waffen den Strand betreten haben, dabei zusehen
müssen und nichts machen dürfen, das ist absolut unvernünftig. Es ist
richtig, den Piraten den Einsatz von Waffen und Gewalt so weit es geht
zu erschweren. [2]
Kaum war das neue Mandat verabschiedet, meldete Atalanta „Erfolg : Am
15.Mai sei eine Piratenbasis in der Nähe der Ortschaft Haradhere von
einem Hubschrauber aus beschossen worden. Schiffe und andere Ausrüstung
der Piraten seien zerstört worden, Menschen seien nicht zu Schaden
gekommen. Man wollte damit wohl zeigen, dass die Bedenken der Kritiker
des neuen Mandats unbegründet seien.
Preis für MAREDO war berechtigt
Goldene Kamera für herausragende Bekämpfung der Rechte von ArbeiterInnen
Nachdem am Dienstag die ersten Gerichtsverfahren in Frankfurt gegen
normale Beschäftigte angefangen haben und am Freitag den 22.6. der 2.
Kammertermin gegen die Frankfurter MAREDO-Betriebsräte stattfindet, ist
es nun auch in Osnabrück soweit. Am 28.6. ab 12.10 Uhr findet der
zweite Kammertermin für Jacqueline Fiedler, Betriebsratsvorsitzende von
MAREDO Osnabrück, beim Arbeitsgericht Osnabrück, Kollegienwall statt. –
Die NRhZ berichtet seit April über das arbeitnehmer- und
gewerkschaftsfeindliche Verhalten der MAREDO-Chefs (1).
Zur Erinnerung. Nachdem im November 2011 durch eine Nacht- und
Nebelaktion überfallartig fast die komplette Mannschaft von Maredo
Frankfurt Fressgass gekündigt wurde, war es klar, das es nun dem
Betriebsrat Osnabrück auch ans Leder gehen würde.
Man hatte vor 2 Jahren in der Osnabrücker Filiale, mit einer fast
vollständig zusammenstehenden Belegschaft einen Betriebsrat aus dem
Boden gestampft . Man bedachte dabei allerdings nicht, dass man bei
Maredo damit völlig auf Granit beisst , denn egal, welche Forderung der
Betriebsrat für seine Belegschaft und für seine daraus resultierende
Arbeit hatte, Maredo schaltete auf Ignoranz und später auf Druck.
Fast die gesamte Belegschaft bekam im Oktober 2011 (der
BR-Vorsitzende weilte im Ausland) von Maredo-Managern Zahlen
vorgetragen, welche Geldmittel der Betriebsrat angeblich verbraucht
hatte und man zog die Wirtschaflichkeit des Betriebes in Zweifel . Dazu
muss man erwähnen, dass bis zu diesem Zeitpunkt, ausser etwas
Büromaterial, keine Kosten durch den Betriebsrat entstanden waren.
Selbst rechtlich relevante Grundlagenseminare wurden von Maredo nicht
bezahlt.
Keine Befreiung ohne Revolution
Antwort auf den Text der Anarchistischen Gruppe/Räte-kommunist[Inn]en
Wir freuen uns über die Kritik der AG/R
und da eine Debatte nicht nur von Klarheit und Kürze lebt, wollen wir
etwas ausführlicher auf den Text eingehen und die Gelegenheit nutzen,
um einige grundlegende Punkte darzulegen. Für die AG/R mag das wie die
von ihnen kritisierte Selbstbeschäftigung aussehen. Wir halten es für
einen integralen Bestandteil von Theorie und Praxis. Im ersten Teil
unserer Antwort diskutieren wir die von der AG/R unterstellte
Eindimensionalität unserer Betrachtungen der gesellschaftlichen
Zustände im Kapitalismus, ihrer Konsequenzen und unserer
Lösungsansätze. Danach geht es um unsere Organisations- und
Sozialismus-Vorstellungen.
Die AG/R wirft uns reduktionistischen
Ökonomismus vor, wodurch alle anderen Unterdrückungsverhältnisse in
unserer Analyse hintenüber fallen würden. Eigentlich sollte es nach
einem Blick in unser Grundsatzpapier, den die AG/R ja offensichtlich
gewagt hat, mit solchen „Missverständnissen nicht weit sein. Wir
nehmen uns trotzdem die Zeit, einige Dinge noch einmal exemplarisch
auszuführen. Alle Zitate, die wir im Folgenden nicht belegen, stammen,
wen wundert's, aus unserem Grundsatzpapier.
Nein, es ist nicht so, dass wir die
Existenz von Privateigentum für das alleinige Übel in der Welt halten
und schon gar nicht steht so etwas wie Verteilungsgerechtigkeit im
Zentrum unserer Programmatik. AG/R behauptet zwar, „dass es [für
SoL] bereits Sozialismus wäre, wenn das gesellschaftlich erarbeitete
Gesamtprodukt gerechter verteilt würde, wenn vor allem nicht mehr die
KapitalistInnen vom Mehrprodukt profitierten , wir selbst haben so
etwas jedoch nie gesagt.
"Wer Folter befürwortet, foltert mit!" Deswegen: Folterbefürworter müssen öffentlich benannt und kenntlich gemacht werden.
gehe zu: Denn sie wissen, was sie tun