News-Aggregator
Gedanken zum gefallenen Eichenlaub
Als ich gestern die Schlagzeile bei Linksunten sah, eine
Aktionsgruppe habe die von Bundespräsident Gauck gefällte deutsche Eiche
umgesäbelt, musste ich erst einmal lachen. Ich war nicht traurig, weil
hier angeblich ein Leben beendet wurde, sondern fand die Aktion lustig.
Traurig, das ist für mich das, was vor 20 Jahren in Rostock passierte,
und heutzutage seine Fortsetzung findet.
Als ich jedoch die
Reaktionen überflog, die diese Aktion auslöste, gefror mir wahrhaftig
das Blut in den Adern. Auf einmal kann ich sehr gut nachvollziehen, was
dieser Alt-Antifa auf der Rostocker Demo mit dem Gefühl meinte, als er
erzählte, wie durch die Lichtenhagener Pogrome seine Welt vor seinen
Augen wie ein Kartenhaus einstürzte und sich im Inneren angesichts der
vielen verlorenen Zeit und Arbeit nur noch Frust ausbreitet.
Als
sich mein Blutdruck langsam wieder senkte, entschied ich mich, ein paar
Gedanken dazu hier in Form eines extra Artikels zu veröffentlichen. Nun
mögen einige Menschen der Meinung sein, dass was ich als Einzelner
denke, kein Schwein interessiert. Vielleicht tut es das wirklich, meine
Meinung wiegt nicht schwerer als die von allen anderen Menschen, aber
eben auch nicht leichter.
Nach dem Überfliegen der
Kommentarspalten auf linksunten und einigen etablierten Zeitungen, habe
ich folgende Grundaussagen herauskristallisiert, auf die ich an dieser
Stelle gern eingehen würde:
Das Fällen dieser
Eiche war destruktiv und lässt die Linke einmal mehr als sinnlose
Zerstörer in der Öffentlichkeit dastehen, spielt auf diese Weise den
Mainstreammedien in die Hände!
Achja, die alte
Keule, die seit Jahren jedeR übergebraten bekommt, der irgendeine Forum
von direkter Aktion durchführt. Meistens von Menschen, die allgemein der
Meinung sind, antifaschistische Arbeit müsste anders aussehen. Ja, das
kann sie vielleicht wirklich, muss sie aber nicht. Über künstlerisch
wertvollere Aktionsformen mit stärkerer Symbolwirkung kann sich aber
genauso gestritten werden wie über militante. Die Bedeutung landet
schließlich nur in den Köpfen derer, die gewillt und auch imstande sind,
über sie nachzudenken. Das sind meistens Menschen, die ohnehin schon
irgendwie links sind.
Verführungs-Kunst
„Design
und Verbrechen . Und andere Schmähreden /
Hal Foster
Hätte
ich nicht kürzlich Werner Seppmanns Bericht über die Documenta 13 in Kassel
(siehe „junge welt vom 10.08.2012) mit Spannung gelesen, ich würde nicht auf
Anhieb das Buch von Hal Foster „Design und Verbrechen und andere Schmähreden als
das erkannt haben, was es ist: hochgradig interessant!
Seppmann:
„Die d13 vermittelt ein Wirklichkeitsbild, das dem beim Blick durch ein
Kaleidoskop entspricht: Es ist bunt und unstrukturiert, jedoch auch
unterhaltsam. Vermittelt werden bunte Bilder, die wirksam verhindern, daß
Zusammenhänge deutlich werden und der Betrachter seine sozialen
Existenzbedingungen begreifen kann. Das ist beabsichtigt.
Von
Bildern, insbesondere in der Architektur, schreibt auch der englische Autor und
Kunsthistoriker Hal Foster, Professor für Kunst und Phgilosophie an der
Princeton University und Mitherausgeber der Vierteljahreszeitschrift October. Es geht ihm um das Design.
Design!
Die visuelle Welt! Deren Gegenstände, so stellt der Autor fest, „reichen von
Film, Fernsehen und Internet bis zu visuellen Formen der Darstellung in der
Medizin, im Militär, in der Industrie (...) Die visuelle Kultur stehe heute für
unsere Welt des gesteigerten Spektakels. (S. 118)
Hinzugefügt
sei: Manchmal zur Freude der Menschen, manchmal als Zumutung, ja, als Angriff
auf die Seele der Leute, als Provokation der Sinne, als direkter und
unverschämter und gieriger Griff in den Geldbeutel: Kaufen, kaufen, kaufen!!!
Dem
Autor ist zu danken, die Kausalität zwischen Design und Marktgeschehen und
damit auch zur Deformation des menschlichen Willens und seiner Würde näher
ausgeleuchtet zu haben.
Britische Socialist Workers Party und Socialist Party unterstützen Auslieferung Assanges
Großbritanniens
größte pseudolinke Gruppen haben sich hinter die Forderung gestellt,
WikiLeaks-Gründer Julian Assange nach Schweden auszuliefern.
Sowohl
die Socialist Workers Party, als auch die Socialist Party stimmen in
den Chor der liberalen Medien ein, dass Assange sich den
Vergewaltigungsvorwürfen stellen müsse. Sie behaupten, die Vorwürfe von
sexuellem Missbrauch hätten nichts mit den Bemühungen der Vereinigten
Staaten, Großbritanniens, Schwedens und anderer Regierungen zu tun,
Assange zum Schweigen zu bringen und WikiLeaks zu zerstören.
Tom
Walker von der SWP schreibt: “Julian Assange muss sich den
Vergewaltigungsvorwürfen stellen, nicht aber der Rache der USA.” Er
erwähnt das Schicksal von Bradley Manning, „dem amerikanischen
Gefreiten, der beschuldigt wird, Staatsgeheimnisse weitergegeben zu
haben, und der schon über 800 Tage in einem Militärgefängnis ohne
Gerichtsverfahren hinter Gittern sitzt“. Er erwähnt, dass Manning an
Händen und Füßen angekettet war. Er werde fast immer „23 bis 24 Stunden
am Tag in Isolierhaft gehalten, und nachts werden ihm teilweise Kleidung
und Decken vorenthalten“.
Dann aber behauptet er, der “Fall von
Julian Assange“ sei „weit problematischer”, denn seine Auslieferung nach
Schweden, die jetzt durch das von Ecuador gewährte Asyl vereitelt
wurde, diene „seiner Festnahme und Befragung zu den Vorwürfen zweier
Frauen wegen Vergewaltigung und sexueller Belästigung“.
“Assange
und mehrere seiner Unterstützer weigern sich, die
Vergewaltigungsvorwürfe ernst zu nehmen”, beschwert er sich. Dann gibt
er zu: “Wir wissen, dass gegen Assange in den USA insgeheim ein
Verfahren vorbereitet wird und eine Grand Jury gegen WikiLeaks gebildet
wurde.“
Um die Quadratur des Kreises hinzubekommen, fordert er
die schwedischen Behörden auf, zu garantieren, dass sie Assange nicht an
die USA ausliefern werden. Dies würde es Assange ermöglichen, sich
seinen Anklägern zu stellen.
Fragen über Assange, die die Medien nicht stellen werden
Ich bin mit
meinen Medienkollegen sehr übers Kreuz geraten, seit ich
finde, dass das Schicksal von WikiLeaks und dessen
belagertem Gründer Julian Assange eine fesselnde
Geschichte ist. Andere Medien sind nicht dieser Meinung.
Der Druck auf Assange, der Zuflucht in der
ecuadorianischen Botschaft in London gesucht hat, ist ein
Randthema, eine schrullige Auseinandersetzung um einen
merkwürdigen weißhaarigen Spinner, den Journalisten
geringschätzen, der eine Welle von Geheimnissen bekannt
machte, die die Behörden ärgerten und den die Medien
der Vereinigten Staaten von Amerika ohnehin weitgehend
ignorierten.
Es stimmt, dass
es auch um Sex geht, nachdem Schweden die Auslieferung
Assanges verlangt, um Antworten auf Beschwerden über
Schlafzimmerverfehlungen in Stockholm zu bekommen. Aber
sogar das bringt der Geschichte noch lange nicht die
Aufmerksamkeit, mit der der imbezile Kandidat für den
Senat der Vereinigten Staaten von Amerika aus Missouri
überhäuft wird, der glaubt, dass Frauen über die
angeborene Fähigkeit verfügen, von Vergewaltigern nicht
schwanger zu werden.
Ich denke, dass
die Angelegenheit eine sehr große Bedeutung hat und von
den Medien der Vereinigten Staaten von Amerika
untertrieben wird und darüber zu wenig berichtet worden
ist. WikiLeaks, das von Assange gegründete weltweite
Aufdeckungsnetzwerk kam 2010 mit einem Schlag in die
Schlagzeilen. Es hatte aggressiv Dokumente fremder
Regierungen und privater Netzwerke veröffentlicht -
Korruption in Kenia aufgedeckt, Steuerhinterziehung durch
eine britische Bank, Giftmüll in Westafrika, interne
Papiere von Scientology.
Trotzkis Enkel Esteban Volkov unterstützt die Wahlkampagne für Orlando Chirino in Venezuela
Der Wissenschaftler Esteban
Volkov, Enkel von Leo Trotzki, schließt sich der internationalen Kampagne
zur Unterstützung von Orlando Chirino an. Chirino ist der Kandidat der PSL[1] (#_ftn1) für die
Präsidentschaftswahlen in Venezuela am 7. Oktober.
Volkov besuchte
Venezuela im September 2010 auf
Einladung des Centro Internacional Miranda. Bei dieser
Gelegenheit traf er sich mit Miguel
Angel Hernandez, dem jetzigen Generalsekretär
der PSL.
Während einer Tagung in Guadalajara, die anlässlich des Jahrestags der Ermordung Trotzkis stattfand,
erklärte Volkov nun seine Unterstützung für den Kandidaten der PSL.
Volkov ist der
einzige überlebende Zeuge der
Ermordung des großen Führers und Gründers der bolschewistischen Roten Armee Leo Trotzki durch
einen stalinistischen Agenten. Am 21. August vor 72 Jahren wurde mit diesem
abscheulichen Verbrechen die Stimme zum
Schweigen gebracht, die zusammen mit Lenin die Oktoberrevolution angeführt hatte.
In einem kürzlich erschienenen
Interview mit der argentinischen Zeitung
Página 12 betonte Volkov das
Vermächtnis seines Großvaters: „Trotzki hinterließ ein sehr wertvolles Erbe,
eine revolutionäres ideologisches Arsenal,
das hochaktuell und äußerst fruchtbar und
nützlich für alle gegenwärtigen und zukünftigen revolutionären Kämpfe ist. Es
besteht kein Zweifel, dass der Kapitalismus sich als
völlig veraltetes und ungerechtes System erwiesen hat und in keiner Weise die Bedürfnisse der Menschheit erfüllt. Im
Gegenteil, der Kapitalismus zerstört den Planeten, schafft immer mehr Elend und Leid.
Nazis blockieren - aus Dortmund verjagen - Gegenwehr organisieren!
Faschos marschieren am sogenannten Nationalen
Antikriegstag in Dortmund. Auch dieses Jahr wollen sie den Beginn des
größten Vernichtungskrieges der Geschichte am 1. September 1939 feiern.
Das wollen wir verhindern. Wir wollen auch für die Zukunft klar machen,
dass sie niemals und nirgendwo marschieren können, sondern dass sie sich
auf unsere Gegenwehr verlassen können - und dass wir uns dabei nur auf
unsere eigenen Kräfte verlassen können.
Wenn wir in den letzten Monaten etwas über Polizei, Staats- und
Verfassungsschutz gelernt haben, dann das: Diese Organisationen
bekämpfen die Nazis nicht, sie schützen auch niemanden vor Nazi-Gewalt.
Sie sind selbst durchsetzt von Faschos und das ganze Ausmaß der
Verstrickung zwischen Nazi-Terrorgruppen und Behörden wird niemals
offengelegt, sondern mit Lügen und Geheimnistuerei verschleiert.
Zwar hat die Landesregierung am 23. August drei Kameradschaften
verboten und eine Razzia gegen sie durchgeführt - doch der Staat
verhindert nicht, dass Nazis regelmäßig MigrantInnen, Linke oder
Homosexuelle überfallen - zuletzt am 6. August in Dortmund. Nazis werden
noch nicht einmal für Mordversuche angemessen bestraft. Stattdessen
kommen sie mit milden Strafen davon oder werden mit abenteuerlichen
Begründungen freigesprochen. So behauptete ein Gericht, der angeklagte
Nazi habe in Notwehr gehandelt, als er am 1. Oktober 2011 einen
unbewaffneten Antifaschisten in Riegel mit dem Auto angefahren und
schwer verletzt hatte!
Wahlen in den Niederlanden: Sozialistische Partei führt in Umfragen
Bewahrheiten
sich die Umfragen, wird die Sozialistische Partei (SP) am 12. September
die niederländischen Parlamentswahlen gewinnen.
Die jüngsten
Erhebungen geben der aus einer maoistischen Gruppierung hervorgegangenen
Partei 36 Sitze in der 150-köpfigen Zweiten Kammer. Sie würde damit die
Zahl ihrer derzeit 15 Abgeordneten mehr als verdoppeln und läge vor den
zweitplatzierten Rechtsliberalen (VVD) des amtierenden Regierungschefs
Mark Rutte, die wie bisher auf 31 Sitze kommen.
Die
Sozialdemokraten (PvdA) liegen in den Umfragen lediglich bei 16 (bisher
30) und die Christdemokraten (CDA) bei 14 (bisher 21) Mandaten. Die
beiden Parteien, die die niederländische Politik über Jahrzehnte hinweg
dominiert haben, sind damit auch zusammen schwächer als die
Sozialistische Partei.
Die rechtspopulistische Freiheitspartei
(PVV) des Antiislamisten Geert Wilders verzeichnet ebenfalls Einbußen.
Die Umfragen geben ihr noch 18 statt bisher 24 Sitze.
Beobachter
schließen nicht aus, dass Emile Roemer, der Spitzenkandidat der
Sozialistischen Partei, nächster niederländischer Regierungschef wird.
Der 50-jährige Lehrer müsste dafür allerdings mehrere Koalitionspartner
finden. Im niederländischen Parlament sind derzeit zehn und nach der
Wahl voraussichtlich zwölf Parteien vertreten.
Der politische
Umbruch, der sich in den Umfragen abzeichnet, ist eine direkte Folge der
Eurokrise, deren politischen Schockwellen auch die fünftgrößte
Volkswirtschaft der Eurozone erfasst haben. Um seine tieferen Ursachen
zu verstehen, muss man allerdings 30 Jahre zurückgehen.
72. Todestag Leo Trotzkis: Das Trotzki-Archiv
Heute vor 72 Jahren, am 21. August 1940, verstarb der russische
Revolutionär Lew Dawidowitsch Bronstein, besser bekannt unter seinem
Pseudonym Trotzki. Am Tag davor war er von einem Agenten des
stalinistischen Geheimdienstes in seinem mexikanischen Exil tödlich
verletzt worden.
Doch Stalins Unterdrückungsapparat konnte den
Vorsitzenden des Petrograder Sowjets und den Gründer der Roten Armee
nicht aus der Geschichte löschen (wie es auf so vielen Fotoaufnahmen
versucht wurde), denn die Ideen des Bolschewismus, die er trotz der
stalinistischen Degeneration der Sowjetunion fortsetzte, lebten weiter:
nicht nur in seinen Schriften sondern auch in der am Vorabend des
Zweiten Weltkrieges gegründeten Vierten Internationale. Doch obwohl
Trotzki gerade viele Analysen über den Klassenkampf in Deutschland und
den Kampf gegen den aufsteigenden Faschismus lieferte, sind seine
Schriften in Deutschland relativ schwer zugänglich. Deswegen möchten wir
heute ein neues Projekt, das „Trotzki-Archiv , vorstellen:
Das „Trotzki-Archiv (http://trotzkismus.wordpress.com/)
ist ein Projekt von Mitgliedern von RIO, der Revolutionären
Internationalistischen Organisation, und unabhängigen AktivistInnen, um
Schriften von Leo Trotzki in deutscher Sprache einem breiteren Publikum
zugänglich zu machen. Wir wollen kostengünstige Ausgaben von wichtigen
Broschüren Trotzkis herausgeben, damit ArbeiterInnen und Jugendliche
sich besser mit seinen Analysen des Faschismus, des Stalinismus, der
kapitalistischen Krise usw. auseinandersetzen können. Diese Texte werden
wir auch in verschiedenen Formaten im Internet anbieten. Für diese
Arbeit benötigen wir Unterstützung jeder Art: Korrektur, Transkription,
Übersetzung sowie finanzielle Spenden. Beteiligt euch an der Arbeit des
„Trotzki-Archivs , um zentrale Lehren aus den revolutionären Prozessen
des 20. Jahrhunderts zu verbreiten, damit wir die revolutionären
Prozesse des 21. Jahrhunderts besser meistern können.
Eine erste Broschüre des „Trotzki-Archivs , das „Übergangsprogramm von 1938, ist mit einem neuen Vorwort (http://www.klassegegenklasse.org/zur-aktualitat-des-ubergangsprogramms/) erschienen. Diese Broschüre ist gegen eine Spende von RIO erhältlich. Weitere Veröffentlichungen sind in Planung.
Kabinenpersonal bestreikt Lufthansa
Die
19.000 Flugbegleiter der Lufthansa befinden sich seit gestern im
Arbeitskampf. Das gab der Vorsitzende der Gewerkschaft UFO, Nicoley
Baublies, am Dienstagmittag in Frankfurt bekannt, nachdem die
Tarifverhandlungen in der Nacht zuvor an der Unnachgiebigkeit der
Konzernleitung gescheitert waren.
Die Arbeitsniederlegungen
sollen „örtlich und zeitlich begrenzt“ erfolgen und erst wenige Stunden
vorher angekündigt werden. Für Dienstag selbst waren noch keine
Arbeitsniederlegungen geplant.
Es handelt sich um den ersten
offiziellen Streik der Flugbegleiter der Lufthansa, die mit einem
Jahresumsatz von knapp 30 Milliarden Euro zu den weltweit größten
Fluglinien zählt. Lediglich 2009 hatten die Flugbegleiter zwei Tage lang
mit mehrstündigen Warnstreiks für Flugausfälle und Verspätungen
gesorgt.
Die Mitglieder der Unabhängigen Flugbegleiter
Organisation (UFO), in der Schätzungen zufolge rund zwei Drittel der
Flugbegleiter organisiert sind, hatten sich schon Anfang August mit
überwältigender Mehrheit für Arbeitskampfmaßnahmen ausgesprochen. Von
den 83 Prozent der Mitglieder, die sich an der Urabstimmung beteiligten,
votierten 97,5 Prozent für Streik.
Es geht dabei um viel. Die
Lufthansa hat im April das Sparprogramm „Score“ angekündigt, mit dem sie
das Betriebsergebnis bis 2014 um 1,5 Milliarden Euro steigern will.
Dies soll vor allem durch eine Senkung der Personalkosten geschehen, die
bei der Lufthansa mit 22 Prozent der Gesamtkosten deutlich höher liegen
als bei der Konkurrenz.
Neben 3.500 Entlassungen im
Verwaltungsbereich sieht „Score“ massive Lohnsenkungen beim Flug- und
Bodenpersonal vor. Dies soll unter anderem durch den Einsatz von
deutlich schlechter bezahlten Leiharbeitern, die Auslagerung von
Personal in konzerneigene Billigfluggesellschaften sowie die Auflösung
der bisherigen Tarifstruktur erfolgen. Diese garantierte den
Flugbegleitern bei einem relativ niedrigen Einstiegsgehalt von 1.780
Euro alle zwei Jahre eine höhere Einstufung. In der höchsten Tarifstufe
konnte ein Flugbegleiter so auf 4.000 Euro und ein Servicechef auf 7.000
Euro brutto im Monat kommen.
Spanien: Wo wird das enden? Wie können wir antworten?
Erhöhung der Mehrwertsteuer, Kürzung der Löhne der
Staatsangestellten, Streichung von Arbeitslosenunterstützungen,
Massenentlassungen im öffentlichen Dienst ...
Wo wird das enden? Wie können wir antworten?
1984 setzte die damalige Regierung der PSOE
(Sozialistische Partei) die erste Arbeitsmarkt-Reform durch. Vor kaum drei
Monaten hat die jetzige PP-Regierung (des rechten Partido Popular) mit der
Umsetzung der schwersten Arbeits-Reformen begonnen, die es bisher je gegeben
hat. 1985 setzte die PSOE-Regierung die erste Renten-Reform durch; im Jahr 2011
kam es zu einer weiteren. Wann wird die nächste folgen?
In den letzten 30
Jahren haben sich die Lebensbedingungen für die Arbeiter allmählich verschlechtert,
aber seit 2010 hat sich der Rhythmus der Verschlechterungen gewaltig
beschleunigt, und mit den neuen Maßnahmen der PP-Regierung werden Stufen
erreicht, die leider noch nichts sind im Vergleich zu den Angriffen, die uns
erwarten. Es gab aber zudem eine Verschärfung der Polizeirepression: Gewalt
gegen die Studenten in Valencia im vergangenen Februar; Knüppel gegen die Bergarbeiter;
der Einsatz von Gummischrot, der unter anderem bei einem Mädchen zu einem
riesigen Bluterguss am Rücken führte; die Schließung des Kongresses durch die
Polizei angesichts der spontanen Demonstrationen, die in der ersten Juli-Hälfte
ausgebrochen sind ...
Wir, die UNGEHEURE MEHRHEIT, nicht nur ausgebeutet und unterdrückt, sondern
auch empört, wir Arbeiter_innen des
öffentlichen und des privaten Sektors, Arbeitslose, Student_innen, Rentner_innen,
Einwanderer_innen... wir haben eine Menge Fragen zu allem, was da passiert.
Wir müssen diese Fragen gemeinsam auf den Straßen und
Plätzen stellen, an den Arbeitsplätzen, um zusammen Antworten zu finden - um
eine massenhafte, überzeugende und
nachhaltige Antwort zu geben.
Verzweiflungsaktionen der Lobbyisten: Deutscher Agrogentechnik droht das Aus!
KritikerInnen kündigen Proteste gegen das InnoPlanta-Forum in
Gatersleben
an - Gericht prüft Vorwurf des Fördermittelbetrugs
Fünf Demonstrationen haben
GentechnikkritikerInnen für
den 4. September in Gatersleben angemeldet. An diesem Tag will der
Lobbyverein
InnoPlanta dort das wichtigste Treffen der Firmen, Behörden,
Geldgeber,
Parteien, Institute und LobbyistInnen in der deutschen
Agrogentechnik
durchführen. Doch in der Branche herrscht Frustration:
Fördermittel laufen aus
und werden wegen des öffentlichen Drucks nicht verlängert.
Unbekannte zerstören
selbst umfangreich bewachte und gesicherte Felder. Die großen
Konzerne, denen
fast alle in der Vergangenheit zuarbeiteten, verlassen das
sinkende Schiff und
versuchen sich in weit entfernten Ländern - zunehmend auch dort
mit Widerstand
konfrontiert.
Die deutschen Lobbyverbände trommeln zwar immer noch
für die
wenig beliebte Technik, aber ihre Wirkung lässt nach. Das zeigt
sich auch im diesjährigen
Programm des InnoPlanta-Treffens. Fast alle Beiträge, die am 4.9.
in Gatersleben
auf dem Gelände des BioTech-Campus gehalten werden, stammen aus
den Seilschaften
selbst. Der Tagungsort selbst ist seit Jahren hochumstritten, denn
Firmen,
Behörden und auch der Betreiber der Flächen, das halbstaatliche
IPK, gefährden
mit ihrem Hang zu gentechnischen Experimenten die wertvollste
Genbank, die in
Deutschland besteht. Zudem stellt der Tagungsort ein
unbeabsichtigtes Symbol
dar: Hier stand 2012 eines der letzten „Gen felder des Landes -
und wurde trotz
umfangreicher Bewachung zerstört. Die BesucherInnen des
InnoPlanta-Forums
werden das BASF-Kartoffelfeld nicht mehr besuchen können. Nach
Angaben der
Überwachungsbehörde gegenüber der „taz sind die zerstörten
Pflanzen inzwischen
beseitigt worden.
Tunesien: Salafisten greifen in Sidi Bouzid an
Hunderte von militanten Salafisten haben am vergangenen Mittwoch das
Viertel Aouled Belhedi in Sidi Bouzid angegriffen. Nach Angaben von
Bewohnern des Viertels kamen die Salafisten im Schutze der Dunkelheit
mit Autos nach Sidi Bouzid und griffen die Bewohner von insgesamt 15
Häusern an.
Die Bewohner des Viertels organisierten spontan eine
militante Verteidigung und lieferten sich bis in die Morgenstunden
Auseinandersetzungen mit den militanten Islamisten.
Die Bullen griffen trotz Alarmierung durch die Bewohner des
Viertels nicht ein, nach Angaben einer Journalistenquelle im örtlichen
Polizeihauptquartier habe man nicht interveniert, um die Spannungen
nicht zu verschärfen ....(sic)
Die Salafisten seien mit Messern bewaffnet gewesen, mehrere Bewohner des Viertels sind durch Messerstiche verletzt worden.
Nach
Angaben von Anwohnern sei der Ausgangspunkt der Auseinandersetzungen
ein Überfall am Montag von Salafisten auf einen Mann gewesen, der von
ihnen wegen des Trinken von Alkohols zusammengeschlagen wurde.
Als Reaktion darauf waren drei Salafisten am Mittwoch von Freuden des Angegriffenen geschlagen worden.
Streiks und Proteste in Tunesien
Am
Dienstag dem 14. August demonstrierten in Sidi Bouzid mehrere tausend
Arbeiter. In dieser Stadt im verarmten Inland Tunesiens hat sich der
Gemüseverkäufer Mohamed Bouazizi am 17. Dezember 2010 selbst angezündet
und damit den Aufstand gegen das Regime von Zine El Abidine Ben Ali
ausgelöst.
Die Proteste richteten sich direkt gegen die
Übergangsregierung der islamistischen Partei Ennahda (Wiedererwachen),
einen Ableger der ägyptischen Moslembrüder, bei in der Wahl im letzten
Oktober an die Macht kam.
Der führende Gewerkschaftsbund Union
Generale Tunisienne du Travail (UGTT) rief zu einem Generalstreik auf.
Angeblich beteiligten sich mehr als 90 Prozent aller Arbeiter daran. Die
Geschäfte und Büros der Stadt waren den ganzen Tag geschlossen.
Die
Demonstranten zogen vor das Gerichtsgebäude und forderten die
Freilassung dutzender politischer Aktivisten, die in Haft sitzen, seit
die Polizei im Juli Demonstrationen brutal und unter Einsatz von
Tränengas und Gummigeschossen niedergeschlagen hatte. Einige, jedoch
nicht alle, wurden freigelassen, darunter zwölf Aktivisten, die eine
Woche zuvor bei Protesten in Sfax, 257 Kilometer südlich der Hauptstadt,
verhaftet worden waren.
Die Streikenden und ihre Unterstützer
riefen, unter anderem: „Das Volk will den Sturz des Regimes!“ oder „Arme
Gerechtigkeit, Ennahda hat dich in ihrer Gewalt!“
Einige
Demonstranten schlugen die Fenster eines Autos ein, das einem
Fernsehteam von Al Dschasira gehörte, da der Nachrichtensender aus Katar
Ennahda und den Islamismus unterstützt und Katar selbst Ennahda in
erheblichem Umfang finanziert.
Dokumentiert: Zivil-militärischer Strukturen Angriff in Berlin
In
der Nacht vom 26/27.8.2012 haben wir in Berlin Orte
zivil-militärischer Zusammenarbeit angegriffen. Die Imtech
Hauptniederlassung in Neukölln, die Niederlassung des
Sonderforschungsbereich SFB700 in Dahlem wurden mit Farbe und Steinen
markiert und Autos des BW/Deutsche Bahn Furhparks und des Technischen
Hilfswerks den Flammen des antimilitaristischen Feuers übergeben.
Wir sehen unsere Aktion als dezentralen Beitrag zum
antimilitaristischen Aktionstag des des Antifa Camps in Dortmund, als
Teil der „War Starts here Kampagne und für den Internationalen
Antikriegstag am 1. September.
Immer
mehr Aufgaben werden im Rahmen einer zivil-militärischen
Zusammenarbeit an private Unternehmen und öffentliche Institutionen
abgegeben. In vielen Bereichen weiten sich militärische Aufgaben im
Zivilen aus, die Grenzen verschwimmen und werden dadurch unscharf.
Was
an den Orten passiert, die wir angegriffen haben, ist alles andere
als harmlos, sondern ist Teil der Militarisierung der Gesellschaft
mit technologischer, logistischer und wissenschaftlicher
Unterstützung der Interventionskriege der Bundeswehr. Nicht erst
seit der Abschaffung der Wehrpflicht wird die Bundeswehr grundlegend
umstrukturiert. Ihr offizieller Auftrag wurde von einer
Verteidigungsarmee hinzu einer einer Angriffsarmee mit dem Ziel der
Schaffung von Sicherheit und Spezialisierung der Bundeswehr geändert.
Gemeint ist nicht die Sicherheit von Menschen, sondern die Sicherheit
der Wirtschaftsordnung im Interesse der westlichen Hegemonialmächte.
Militärische Interventionen im Ausland haben immer weniger einen
militärisch organisierten Gegenüber. Unter dem Stichwort
„vernetzte Sicherheit trainiert die Bundeswehr
Aufstandsbekämpfung mit NGO's, der Post, DHL und den deutschen
Universitäten, z.b.in Afghanistan. Es geht nicht mehr darum Kriege
zu gewinnen, sondern die Besatzung der Länder muss danach
funktionieren. Wer die nicht militärisch organisierten Gegner sind,
ist nicht schwer zu erraten.
Merkel fordert härtere Kürzungen in Griechenland
Die
erste Auslandsreise des neuen griechischen Premierministers Andonis
Samaras führte ihn zu Kanzlerin Angela Merkel nach Berlin. Während die
deutsche Regierungschefin auf eine radikale Kürzungspolitik bestand und
den Druck auf Griechenland erhöhte, übte Samaras sich in Demut und
versprach, alle ausstehenden Forderungen zu begleichen. Dazu werde er
nicht nur die Sparpolitik fortsetzen, sondern auch Privatisierungen in
ungekanntem Ausmaß durchführen.
Merkel erklärte, ihr sei im
Gespräch mit dem Premierminister klar geworden, wie viel in Griechenland
noch zu tun sei. Nur wenn das Land seine Verpflichtungen erfülle, könne
es mit der Hilfe Deutschlands rechnen. Ob dies der Fall sei, werde der
Bericht der Troika aus Internationalem Währungsfonds (IWF), Europäischer
Zentralbank (EZB) und EU-Kommission feststellen, der im Laufe des
September erwartet wird.
„Wir müssen Vertrauen wiedergewinnen“,
sagte Merkel. „Dazu müssen wir Erwartungen erfüllen. Ich habe an
Griechenland die Erwartung, dass die Vereinbarungen umgesetzt werden und
Worten auch Taten folgen.“ Insbesondere müssten das Budget reduziert,
Privatisierungen intensiviert und Strukturreformen vorangetrieben
werden. Gerade bei der Reform der Kommunalverwaltung und des
Gesundheitssystems solle Griechenland deutsche Experten direkt
einbeziehen.
Wie schon am Vortag auf einer Pressekonferenz mit
dem französischen Präsidenten François Hollande erteilte Merkel damit
einem möglichen Aufschub der Kreditvereinbarungen mit Griechenland eine
Absage. Mehrfach betonte sie, dass Athen in der Verantwortung stehe, die
im sogenannten Memorandum getroffenen Vereinbarungen vollständig und
fristgerecht zu erfüllen.
Am Mittwoch hatte sich bereits
Eurogruppenchef Jean-Claude Juncker mit Samaras in Athen getroffen. Auch
er hatte betont, dass ein möglicher Aufschub der Sparziele erst auf
Grundlage des Troika-Berichts und frühestens im Oktober diskutiert
werden könne. Er drängte Samaras, neben den Einsparungen auch
Strukturreformen zur Flexibilisierung des Arbeitsmarktes und die
Privatisierung von Staatsbetrieben voranzutreiben.
Einen Freund verloren
ADDIS ABEBA/BERLIN (Eigener Bericht) - Mit erheblicher Sorge
beobachten Außenpolitiker in Berlin und anderen westlichen Hauptstädten
die Entwicklung Äthiopiens nach dem Tod von Meles Zenawi. Deutschland
habe mit dem langjährigen äthiopischen Ministerpräsidenten einen
Freund verloren, erklärt Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Tatsächlich hat
Meles, dessen Regime für seine brutale Repression berüchtigt war, in
den vergangenen Jahren zuverlässig Hilfsdienste in Ostafrika zugunsten
deutsch-amerikanischer Vorhaben übernommen, etwa mit Militäroperationen
in Somalia und mit Vermittlungstätigkeiten zwischen Sudan und Süd-Sudan.
Dementsprechend wurde er trotz empörter Proteste diverser
Menschenrechtsorganisationen ebenso zuverlässig durch die westlichen
Mächte unterstützt.
Meles' autoritäre, auf seine Person fixierte
Herrschaft hinterlasse nach seinem Tod ein Machtvakuum, das Äthiopien in
eine Teufelsspirale aus zunehmenden Unruhen und weiter eskalierender
Repression zu stürzen drohe, warnt die International Crisis Group, ein
multinational vernetzter westlicher Think-Tank. Betroffen wären auch die
Interventionen Äthiopiens in Ostafrika und damit die Hilfsfunktion des
Landes als regionaler Stellvertreter westlicher Interessen.
20 Jahre Pogrom in Rostock-Lichtenhagen
// Die Schuldfrage ist eine Klassenfrage //
Vor 20 Jahren überfielen hunderte Neonazis in Rostock-Lichtenhagen
die Zentrale Aufnahmestelle für AsylbewerberInnen und ein Wohnheim für
ehemalige vietnamesische VertragsarbeiterInnen. Flüchtlinge,
ArbeiterInnen aus anderen Ländern oder mit sonstigen kulturellen und
politischen Merkmalen außerhalb rechter Weltanschauungen wurden tagelang
gewaltsam überfallen. Das Wohnheim der ehemaligen VertragsarbeiterInnen
wurde in Brand gesteckt und von Neonazis gestürmt, während sich ca. 100
der migrantischen ArbeiterInnen in dem Gebäude aufhielten.
Dieses rassistische Pogrom wurde von tausenden nebenstehenden
AnwohnerInnen bejubelt, die die Feuerwehreinsätze absichtlich
blockierten. Der Polizeiapparat griff nur halbherzig ein und zog sich
bald ganz zurück. Wirkliches griff er nur an anderer Stelle durch: Die
zum Schutz der attackierten migrantischen Lohnabhängigen angereisten
AktivistInnen der damals bedeutsamen „Antifaschistischen
Aktion/Bundesweite Organisation (AA/BO) und anderer Gruppen wurden von
den Bullen angegriffen und aufgehalten.
Dieser Artikel soll das Gedenken unterstützen. Davon schließen wir
allerdings die Heuchelei der bürgerlichen Presse aus, die ähnliche
Pogrome aktuell mit ihrer Hetze gegen MuslimInnen und GriechInnen erneut
vorbereitet. Exemplarisch dafür steht vor allem die Gedenkveranstaltung
des Bundespräsidenten Gauck, der noch heute die Phrasen der damaligen
„Wiedervereinigungs -Propaganda drischt und höchst symbolisch die Opfer
des Pogroms erst in letzter Minute einlud. Ebenso ist es uns mit diesem
Artikel ein Anliegen, zu helfen, die Erfahrungen im Sinne zukünftigen
Antifaschismus aufzuheben.
Gefangene der Freien syrischen Armee
Hunderte von Kämpfern der freien syrischen Armee, die verschiedenen
salafistischen und takfiristischen Gruppen angehören, näherten sich der
Stadt von Al - Tal, am 20. Juli. Die meisten waren nicht Syrer. Einige
für Demokratie günstig eingestellte Einwohner begrüßten sie im Glauben,
gleiche Ziele zu verfolgen.
Die Kämpfer haben die Polizeistation
angegriffen und die Polizisten gefangen genommen, von denen einige
verletzt waren. Sie haben nur erlaubt, dass sunnitische Beamten ins
Krankenhaus übertragen würden und verboten, dass die anderen behandelt
würden. Der neue revolutionäre Rat von Al - Tal verhängte schnell ein
sektiererisches Gesetz. Die Bevölkerung floh aus der Stadt, zu allererst
jene Menschen, die die FSA empfangen und von den Versprechen des
Westens geträumt hatten.
Die Kämpfer nahmen als Geisel einige 30 Zivilisten, darunter auch ein
Team von dem Al-Akhbariya Fernsehen, das dort auftauchte, und
verschanzten sich dann in der Stadt. Die Geiseln wurden in verschiedenen
Gebäuden aufgeteilt und jeden Tag übersiedelt. Während die Kombattanten
hofften, vor Ort ein Islamisches Emirat zu erstellen, wurde der von
einem syrischen Deserteur kommandierte Revolutionsrat über einen
unmittelbar bevorstehenden Angriff der nationalen Armee informiert. In
einem Video bedrohte er, die Journalisten zu töten und verlangte die
Aufhebung der Sperren rund um die Stadt, um fliehen zu können. Da er
keine positive Zusage erhielt, bekam er per Satelliten-Telefon den
Auftrag, seine Truppe in einen anderen Ort zu verlagern. In der Nacht
vom 15. zum 16. August verließen 500 bis 700 Mann, wobei sie ihre
wertvollsten Geiseln mitnahmen im Gänsemarsch die Gegend. Als dann
plötzlich mehrere Leuchtraketen die Nacht zerrissen, machte die Armee
Feuer und mehr als 200 Dschihadisten wurden in wenigen Minuten
beseitigt.
Washington und seine Verbündeten destabilisieren den Libanon
Die
Medien stellen religiös motivierte Gewalt und Entführungen im Libanon
als ein unvermeidliches „Herüberschwappen“ des syrischen Bürgerkriegs
dar. Dies ist ein zynischer Versuch zu verschleiern, dass es sich
tatsächlich um eine abgestimmte Kampagne der Vereinigten Staaten und
ihrer regionalen Verbündeten handelt. Die Absicht besteht darin, die
schiitische Hisbollah-Bewegung zu vernichten, die von Syrien und dem
Iran unterstützt wird und eine politische und militärische Macht im
Libanon darstellt.
Saudi-Arabien, Katar, die Türkei und vor allem
die Vereinigten Staaten und Israel formen aus Dschihadkämpfern,
Salafisten sowie anderen religiösen Extremisten eine sektiererische
sunnitische Bewegung, welche die Hisbollah, die von den USA zu einer
feindlichen terroristischen Gruppierung erklärt wurde, und ihre
politischen Verbündeten innerhalb der Koalition des 8. März
niederschlagen soll. Damit entzünden sie bewusst die Flammen zu einem
umfassenden regionalen Krieg entlang sunnitisch-schiitischer
Scheidelinien.
Ihr Ziel besteht darin, die gegenwärtige
libanesische Regierung des sunnitischen Milliardärs Nadschib Miqati, die
von der Hisbollah und der Koalition des 8. März unterstützt
wird, durch ein explizit Washington-freundliches Regime zu ersetzen.
Doch es ist unmöglich, sich einen Libanon vorzustellen, der isoliert von
seinem größeren Nachbarn existiert: fast jede Schicht innerhalb der
libanesischen Gesellschaft, selbst die am engsten mit dem
Washington-Lager verbundenen, haben langwährende enge kommerzielle und
familiäre Bande mit Syrien.
Die amerikanische Politik im Libanon
wird bestimmt durch ihre weiterreichende Strategie, die den Sturz des
Assad-Regimes in Syrien vorsieht; das letztliche Angriffsziel dieser
Strategie ist der Iran. Doch das Abschneiden der Hisbollah von ihren
Sponsoren würde auch zu einem nützlichen Auftrieb der
Washington-freundlichen Kräfte in der Koalition vom 14. März des früheren Premierministers Saad Hariri führen, dessen Unterstützung in der Bevölkerung in den Keller fiel.
In Polen sickern Informationen über ein geheimes CIA-Gefängnis für Terror-Verdächtige durch
Polnische
Staatsanwälte führen Ermittlungen zu den Vorgängen in einem geheimen CIA-Gefängnis in Polen durch.
STARE KIEJKUTY, Polen - An einem von Wald und einem
doppelten Stacheldraht zaun umgebenen idyllischen See 100 Meilen (160 km)
nördlich von Warschau liegt eine einsame Villa, die von der CIA zur Befragung und
angeblich auch zur Folterung von Al-Qaida-Spitzenleuten benutzt worden sein soll.
Die Villa auf dem
Areal der Akademie des polnischen Geheimdienstes, die
nach
Markus Wolf , dem ehemaligen Chef der
DDR-Auslandsspionage be-
nannt
ist, steht im
Mittelpunkt einer streng
geheimen Untersuchung, in der
polnische
Staatsanwälte herausfinden wollen,
warum die polnische Regierung
schwere
Verstöße gegen das Völkerrecht
und die Übertretung polnischer
Gesetze
geduldet hat.
Wenn ehemalige polnische
Regierungsmitglieder vor
Gericht gestellt werden oder die Inhalte der geheimen Ermittlungsakten in
den Büros der Staatsan waltschaft nach außen dringen, könnten Details der
Terrorbekämpfung der USA be kannt werden, die US-Offizielle lieber geheim halten
möchten.
Der ermittelnde Staatsanwalt wirft Zbigniew Siemiatkowski,
dem ehemaligem Innen minister und Geheimdienstchef Polens, bereits vor,
zugelassen zu haben, dass die CIA von Dezember 2002 bis September 2003 in der Villa bei
Stare Kiejkuty Gefange ne illegal inhaftieren und foltern konnte.
Die Staatsanwaltschaft hat zwei Männer, die jetzt von den
USA unbegrenzt in Guantánamo festgehalten werden, bereits als Folteropfer
anerkannt: Abd al-Rahim al-Nashiri, einen Saudi, der im Jahr 2000 den Bombenanschlag
auf das US-Kriegsschiff USS
Cole im Jemen (s. http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_%28DDG- (http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_%28DDG-67%29)
67%29 (http://de.wikipedia.org/wiki/USS_Cole_%28DDG-67%29) ) organisiert
haben soll, und Abu Zubaydah, den die Bush-Regierung einmal als dritthöchsten
Al-Qaida Führer eingestuft hat, der aber auch nur ein einfacher Wachmann gewesen
sein könnte. Al-Nashiri droht die Todesstrafe; Abu Zubaydah ist schon seit 10
Jahren eingesperrt, wurde aber immer noch nicht angeklagt.
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"Wer Folter befürwortet, foltert mit!" Deswegen: Folterbefürworter müssen öffentlich benannt und kenntlich gemacht werden.
gehe zu: Denn sie wissen, was sie tun